Nachruf Wittlichs Alt-Bürgermeister Helmut Hagedorn ist tot

Wittlich · Helmut Hagedorn ist im Alter von 78 Jahren gestorben. Er war von 1982 bis 2001 Bürgermeister der Stadt Wittlich. Zudem hat er die Stiftung Stadt Wittlich gegründet.

Starb im Alter von 78 Jahren: Helmut Hagedorn.

Starb im Alter von 78 Jahren: Helmut Hagedorn.

Foto: privat

In seiner 20-jährigen Amtszeit hat der ehemalige Wittlicher Bürgermeister Helmut Hagedorn viele Projekte umgesetzt und damit auch die Weichen für den anhaltenden wirtschaftlichen Erfolg der Kreisstadt gestellt.

Er wurde am 5. November 1981 vom Stadtrat der Stadt Wittlich für zehn Jahre zum Bürgermeister gewählt. 1991 wurde er erneut gewählt und ging am 31. Dezember 2001 in den Ruhestand.

Schwerpunkte seiner politischen Tätigkeit waren die Wirtschaftsentwicklung, aber auch die Kultur der Stadt. In seine Amtszeit fällt unter anderem die Expansion der Firma Dr. Oetker, die heute rund 1500 Arbeitsplätze bietet. Aber auch viele weitere kleinere Betriebe siedelten sich in dieser Zeit in Wittlich an. Heute bietet die Stadt mehr Arbeitsplätze (21.000) als sie Einwohner (19.345) hat – eine Seltenheit in Rheinland-Pfalz.

Aber auch die Schaffung neuer Wohngebiete, unter anderem „Bölinger Flur“ und „Hofflürchen“, hat Hagedorn mit vorangetrieben. Von 1982 bis 2001 entwickelte sich die Einwohnerzahl Wittlichs von 16.587 auf 18.600. Im Bereich der Infrastruktur setzte sich Hagedorn, der am 18. März 1944 geboren wurde,  für die Schaffung eines neuen Zentralen Omnibusbahnhofs (ZOB), die Parkplätze „Zentrum“, „Viehmarktplatz“ und die Südtangente ein, um Wittlich zukunftsfähig zu machen.

Neben dem Ausbau des Wirtschaftsstandortes Wittlich setzte sich Hagedorn, der auch mehrere Bücher über die Lokalgeschichte herausgegeben hat, für die Kultur ein. So fällt in seine Amtszeit unter anderem die Verwirklichung des Georg-Meistermann-Museums (heute Städtische Galerie im Alten Rathaus) und die Gründung der Stiftung Stadt Wittlich. Diese Stiftung unterstützt wissenschaftliche und kulturelle Veranstaltungen. Die Stadtbücherei ließ Hagedorn ebenso ausbauen wie die Unterstützung für die lokalen Sportvereine. Auf seine Initiative wurde die „Wittlicher Wirtschaftswoche“ geschaffen, die 1991 erstmals stattfand und in einem dreijährigem Rhythmus angeboten wurde.

Auch im Ruhestand blieb Hagedorn nicht untätig. Er engagierte sich in den frühen 2000er Jahren für den Deutschen Entwicklungsdienst in Nepal als Entwicklungshelfer. Damals hatte der Staat in Südasien gerade erst einen Bürgerkrieg hinter sich. Hagedorn half in  dieser Zeit mit seinen Erfahrungen beim Aufbau einer neuen Selbstverwaltung des Staates mit.

Hagedorn ist am 3. September im Alter von 78 Jahren verstorben.

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