Personalnot trotz Fusion

Wittlich · Bürgermeister Dennis Junk schlägt Alarm: Acht Stellen sind in der neue Verbandsgemeinde Wittlich-Land unbesetzt. Wahrscheinlich wird sich die Situation noch verschärfen.

Wittlich Wenn zwei Betriebe sich zusammenschließen, geht man davon aus, dass Personal eingespart werden kann. Bei der Zusammenlegung der Verbandsgemeinden Wittlich-Land und Manderscheid ist das zwar passiert, aber es herrscht trotzdem Personalnot. Wie das sein kann, erklärte Bürgermeister Dennis Junk in der Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses.
Vor der Fusion mit Manderscheid gab es in beiden Verbandsgemeinden insgesamt 92 Vollzeitstellen. In Manderscheid 26,5 und in Wittlich-Land 65,5. Dennis Junk sagt: "Damals lag man schon unter den Zahlen des Rechnungshofgutachtens, das sich an den Einwohnerzahlen orientiert." Und weiter: "Durch die Fusion sind 37 Dienstverhältnisse beendet worden, und es haben 34 begonnen. Der von uns angestrebte Personalbedarf von 104 Stellen für 2018 liegt rund fünf Stellen unter dem vorgesehenen Bedarf des Rechnungshofs." Um ein Gefühl dafür zu bekommen, um welche Summen es hier geht, hier eine Vergleichszahl: Im Jahr 2016 sind Personalkosten von 6,7 Millionen Euro für die Verbandsgemeinde angefallen. Das sind 46 Prozent der Gesamtausgaben der VG, und genau der Landesdurchschnitt.
Aktuell sind acht Stellen unbesetzt. Das liegt an mehr Aufgaben, beispielsweise in Schulen und Kindergärten, und an personellen Ausfällen.
Dennis Junk stellt klar: "Ein zusätzlicher Bedarf besteht auch aufgrund steigender Kinderzahlen und aufgrund von Landesentscheidungen, beispielsweise die Ganztagsbetreuung in Kitas und Schulen. Fünf Kindergärten werden momentan baulich erweitert. Dadurch entstehen sieben weitere Gruppen. Dazu kommen Schulbauerweiterungen in drei Orten, durch die auch das Betreuungsangebot ausgeweitet wird, was zusätzliches Personal bedeutet." Dazu kommen: Krankheits- und Sterbefälle, altersbedingtes oder freiwilliges Ausscheiden von Mitarbeitern, was die Personalsituation verschärft.
Die Personalunterdeckung zieht sich aber durch alle Abteilungen der Verwaltung. Mit mehreren Neueinstellungen wird der Bedarf in 2018 gedeckt. Mittelfristig durch die Einstellung von Auszubildenden. Langfristige Prognosen will der Bürgermeister nicht abgeben. Er sagt: "Aufgrund der Digitalisierung kann natürlich der Personalbedarf, auch bei der Verwaltung in Zukunft möglicherweise zurückgeführt werden. Wir werden aber immer so viel Personal benötigen, um den Anforderungen an uns gerecht zu werden."
Bis 2022 wird sich das Personalkarussell bei der VG aber noch kräftig drehen. Bis dahin scheiden noch 18 Personen altersbedingt aus dem aktiven Dienst aus. Der Personalbedarf wird in der nächsten Sitzung des Verbandsgemeinderats ein Tagesordnungspunkt sein.Extra: VERBLIEBENE DIENSTE IN MANDERSCHEID


2014 ist die Verbandsgemeinde Manderscheid in die Verbandsgemeinde Wittlich-Land eingegliedert worden. Seit April dieses Jahres ist das ehemalige Verwaltungsgebäude in Manderscheid verkauft. Im Maarmuseum kann man noch die Dienste des Bürgerbüros in Anspruch nehmen, und sich im Bereich Renten und Soziales beraten lassen. chb

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