Perspektiven für alle Generationen

Alternative Wohnformen für eine älter werdende Gesellschaft haben im Fokus einer landesweiten Themenwoche gestanden, an der sich in der Region das Wohnprojekt Kreativhaus Hinzerath beteiligt hat.

 Im Wohnprojekt Kreativhaus Hinzerath leben unter anderem Wiebke Luckow (Mitte stehend), das Künstlerpaar Rüdiger Luckow und Bruni Kluss (auf der Treppe stehend) sowie Jörg Gliese (rechts), die Besuchern wie Helene Michel (links stehend) und Anja Lagocki (links sitzend) Einblick geben in das Wohnkonzept. TV-Foto: Ursula Schmieder

Im Wohnprojekt Kreativhaus Hinzerath leben unter anderem Wiebke Luckow (Mitte stehend), das Künstlerpaar Rüdiger Luckow und Bruni Kluss (auf der Treppe stehend) sowie Jörg Gliese (rechts), die Besuchern wie Helene Michel (links stehend) und Anja Lagocki (links sitzend) Einblick geben in das Wohnkonzept. TV-Foto: Ursula Schmieder

Hinzerath. (urs) Der Verbreitungsgrad generationsübergreifender Wohn-Konzepte spricht für sich. Neben dem Hinzerather Kreativhaus haben sich Wohnprojekte in Trier und Freudenburg (Kreis Trier-Saarburg) sowie das Gemeindehaus Ehlenz (Eifelkreis Bitburg-Prüm) an der ersten "Aktionswoche Wohnen" des Sozialministeriums beteiligt. Interessierte Bürger erhielten dort Einblick in alternative Mehrgenerationen-Wohnformen. Beweggrund für die Aktion war, dass immer mehr Menschen im Alter aktiv und unabhängig bleiben, aber nicht isoliert leben wollen. Eine "Gesellschaft des längeren Lebens" und mit immer mehr Single-Haushalten verlange nach gemeinschaftlichen Wohnformen und vernetzten Nachbarschaften, hatte Sozialministerin Malu Dreyer zum Aktionsauftakt gesagt.

Im Hinzerather Kreativhaus nutzen Besucher aus Morbach und dem Raum Simmern die Gelegenheit, sich über eine mögliche Wohnform zu informieren. In den drei Häusern der renovierten Altbauzeile leben sechs Personen im Alter von 13 bis 78 Jahren. Die Gesellschaft des Bürgerlichen Rechts fußt auf notariell fixierten Rechten und Pflichten und einer lange festgeschriebenen Projekt-Idee. "Nach dem Ableben von einem von uns beiden wird dieses Projekt noch 30 Jahre der Idee zugeordnet", erklärte Künstlerin Bruni Kluss, die mit Ehemann Rüdiger Luckow das Wohnprojekt angestoßen hatte. Auf die Frage von Jürgen Widuch, ob auch an die etwaige Pflegebedürftigkeit eines Bewohners gedacht sei, nannte Kluss diverse Vorkehrungen. Es seien Kontakte geknüpft zu einem Pflegedienst und zu einem Arzt, der auch an den Wochenenden vorbeischaue. Auf eine gemeinsame Küche oder einen Aufenthaltsraum hätten sie zwar verzichtet, doch der Gemeinschaftsgedanke sei da.

Besucherin Beate Widuch sprach das Wohnprojekt an. Sie wolle im Alter nicht im Altenheim leben müssen, begründete sie ihren Besuch. Die 75-Jährige Anja Lagocki hatten ähnliche Gedanken hergeführt. Als Alleinstehende sei sie an alternativen Wohnformen interessiert. Helene Michel, die auch eine Wohngemeinschaft im Raum Simmern besucht hatte, ist vom Hinzerather Projekt beeindruckt. Neben der Idee spreche sie der Gesellschaftervertrag an: "Das Skelett stimmt." Extra Mit der Aktionswoche Wohnen rückte auch das Mobile Beratungsteam Trier ins Blickfeld. Als Bestandteil des von Bund und Land geförderten Modellprojekts "Kompetenznetzwerk Wohnen" ist es dem Seniorenbüro der Stadt angegliedert (Domfreihof 1b, Telefon 0651/9946894). Infos zum Thema sowie Adressen gibt es im Internet: www.aktionswoche-wohnen.rlp.de oder über das Sozialministerium, Telefon 06131/16-0 oder E-Mail an bestellservice@masgff.rlp.de. (urs)

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