Pfadfinder erneuern Erlebnispfad

Unter dem Motto "Seitenweit - Schwarz auf Grün" hat das alle vier Jahre stattfindende Bundeslager des Bunds der Pfadfinderinnen und Pfadfinder in Buhlenberg (Kreis Birkenfeld) begonnen.

 Zehn Tage lang campieren 4000 Pfadfinder in Buhlenberg. Das Bundeslager wurde gestern eröffnet. Mit dabei war der frühere Birkenfelder Bürgermeister Manfred Dreier, der sie ins Birkenfelder Land eingeladen hatte. Unentgeltlich stellten Landwirte ihre Wiesen zur Verfügung. Foto: Karsten Schultheiß

Zehn Tage lang campieren 4000 Pfadfinder in Buhlenberg. Das Bundeslager wurde gestern eröffnet. Mit dabei war der frühere Birkenfelder Bürgermeister Manfred Dreier, der sie ins Birkenfelder Land eingeladen hatte. Unentgeltlich stellten Landwirte ihre Wiesen zur Verfügung. Foto: Karsten Schultheiß

Buhlenberg. Kurzweilig und gelungen war der Auftakt des neunten Bundeslagers des Bunds der Pfadfinderinnen und Pfadfinder (BdP) mit mehr als 4000 Teilnehmern bei Buhlenberg. Das zehntägige Camp ist eine Begegnung der Kulturen aus Deutschland und 13 weiteren Staaten in lockerer Atmosphäre.

Ein Dialog der beiden großen Dichter Goethe und Schiller, zu denen sich später Buchdruck-Erfinder Gutenberg gesellte, läutete die Eröffnungszeremonie ein: In erster Linie stellte sich das Pfadfinderlager als große Bibliothek dar. Aber die Jugendlichen erfanden nicht nur ihre eigenen druckreifen Geschichten, sondern setzten sich auch intensiv mit Flora und Fauna auseinander.

"Das Land an der oberen Nahe hat hierfür vieles zu bieten", sagte der Erste Kreisbeigeordnete Helmut Billert, der die in dieser Region anzutreffenden seltenen Tierarten wie Schwarzstorch oder Fischadler hervorhob. Besonders erfreut zeigte sich der passionierte Jäger, dass eine der Pfadfinder-Gruppen einen Hochsitz baut.

"Wir sind stolz darauf, dass ihr zu Gast in unserer Verbandsgemeinde seid", rief Bürgermeister Bernhard Alscher den Jugendlichen zu, die ihre Freizeit ohne Fernsehen und Computer sinnvoll gestalteten, wie er lobte. Ausdrücklich dankte der Verwaltungschef seinem Vorgänger Manfred Dreier, der die Idee vor drei Jahren zusammen mit Sacha Müller und Marcus Wiesen vom Birkenfelder Pfadfinder-Stamm "Sturmvogel" entwickelte und den BdP ins Birkenfelder Land einlud.

Als er getreu der Devise "Einmal Pfadfinder - immer Pfadfinder" seine stetige Verbundenheit ausdrückte, erntete der Ex-Bürgermeister tosenden Applaus. "Ich bin selbst nie über ein Landeslager hinausgekommen", bekundete der frühere Sippenführer, der sich mit den örtlichen Ansprechpartnern auf die Suche nach einem geeigneten Gelände begeben hatte, das immerhin die Größe von 25 Fußballfeldern haben muss: Letztlich gaben die Organisatoren dem Grünland zwischen den Kreisstraßen 2 und 3 bei Buhlenberg gegenüber Flächen im Trauntal bei Brücken und am Rinzenberger Sportplatz den Vorzug. Ein positiver Aspekt: Wasser- und Stromanschlüsse konnten auf kurzem Weg verlegt werden. Zudem trockneten die Wiesen nach den ergiebigen Niederschlägen schnell ab.

Am Sonntag ist Besuchertag

 „Buhlenberg – wir waren da!“: Vor dem Ortsschild der 400-Einwohner-Gemeinde bei Birkenfeld posieren in diesen Tagen ständig Pfadfinder aus allen Himmelsrichtungen der Republik. Aber auch 200 Gäste aus insgesamt 13 Ländern rund um den Globus kamen zum BdP-Bundeslager 2009. Foto: Reiner Drumm

„Buhlenberg – wir waren da!“: Vor dem Ortsschild der 400-Einwohner-Gemeinde bei Birkenfeld posieren in diesen Tagen ständig Pfadfinder aus allen Himmelsrichtungen der Republik. Aber auch 200 Gäste aus insgesamt 13 Ländern rund um den Globus kamen zum BdP-Bundeslager 2009. Foto: Reiner Drumm



Eine Schlüsselrolle spielte auch Ortsbürgermeister Dieter Pilger, der frühzeitig die Beteiligten an einen Tisch holte. Unentgeltlich stellten die Landwirte Harald Thiel, Hartmut Conde, Uwe Hoferichter und Wolfgang Arend ihre Wiesen zur Verfügung. Lediglich für Schäden müssten die Pfadfinder zahlen. "Für das große Entgegenkommen wollen wir etwas zurückgeben", erklärt Sacha Müller, der sich mit Marcus Wiesen um den "Rausbereich" kümmert. Etwa 100 Mitstreiter engagieren sich in "Workcamps" in der Umgebung: Sie erneuern einen Naturerlebnispfad im Zauberwald zwischen Oberhambach und Hattgenstein, helfen bei der Gestaltung eines Spielplatzes in Schmißberg und bei Pflegemaßnahmen im Forstamt Idarwald.

Aus einem Katalog mit 1800 Angeboten konnten die Zwölf- bis 16-Jährigen auswählen, bei welchen Projekten sie am liebsten mitmachen. Bei einem Besuchertag am Sonntag stellen sie allen Interessierten ihre Aktivitäten vor.

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