Phantom der Oper, ein ehrenwertes Haus und Abba
Bernkastel-Kues · Ganz unkarnevalistisch haben die Mainzer Hofsänger in der Mosellandhalle Bernkastel-Kues 250 Zuschauer mit Musicalmelodien und Popsongs begeistert. Von dem Erlös der Veranstaltung profitiert der Verein Amme, der Menschen mit Behinderung eine musikalische Ausbildung ermöglicht.
Bernkastel-Kues. Ein Ensemble mit einem Mann am Flügel und ein Chor bestehend aus 15 Solisten, die mehr können als Fastnachtslieder zu singen: Die Mainzer Hofsänger waren zu Gast in der Mosellandhalle in Bernkastel-Kues. Das Programm des bekannten Chores, der in diesem Jahr sein 90-jähriges Bestehen feiert, bestand aus einem Mix aus Musicalmelodien wie "Maria" aus der Westside Story und dem Titelsong aus Phantom der Oper, Klassikern aus der Pop-Musik wie "Hey Jude" von den Beatles und "New York, New York" sowie deutschen Titeln wie "Dein ist mein ganzes Herz" von Heinz Rudolf Kunze und "Ein ehrenwertes Haus" von Udo Jürgens.
Das Auftrittskonzept der Mainzer Hofsänger ist das gleiche, wie es Karnevalsfreunde aus Fernsehsitzungen der Mainzer Fastnacht kennen. Immer wieder tritt ein Sänger hervor, um einen Solopart zu übernehmen, unterstützt von seinen Chorkameraden. Dabei haben die Zuschauer teils hervorragende Leistungen erlebt. Besonders herausragend das Stück "Ich gehör nur mir" aus dem Musical Elisabeth, das von den 250 Zuschauern mit lang anhaltendem Applaus und Bravo-Rufen gefeiert wurde.
15 Sänger mit großem Volumen
Doch ist der Chor auch dann stark, wenn die 15 Sänger ohne Solisten ein Lied anstimmen und dabei ein großes Volumen entwickeln, so wie bei "Aquarius" oder Abbas "Dancing Queen".
"Perfekte Begleitung, perfekte Solisten, ich finde es ganz toll", sagte Günter Meyer aus Gonzerath. Matthias Lichter aus Noviand kannte die Hofsänger bisher nur aus dem Fernsehen, jetzt hat er mit seiner Frau die Gelegenheit genutzt, den bekannten Männerchor live zu erleben. "Ich bewundere die Stimmen der Solisten, die können was", sagte er.
Die Mainzer Hofsänger sind aufgetreten zu Gunsten des Neumagener Vereins Amme. Der hat es sich zur Aufgabe gemacht, Menschen mit geistiger Behinderung die Chance zu geben, ein Musikinstrument zu erlernen, zu singen und zu tanzen, sagt Günter Möhlig, Initiator und Geschäftsführer von Amme.
Der Auftritt der Mainzer Hofsänger hat sich für den Verein gelohnt. Möhlig konnte im Anschluss an das Programm der Mainzer Hofsänger einen Scheck über 7500 Euro entgegennehmen, bestehend aus den Eintrittsgeldern und zahlreichen Spenden von Sponsoren. Das Geld fließt in die musikalische Ausbildung von Menschen mit Behinderung. cst
