Philosophische Grüße

Philosophisch, und damit in bester Tradition des Adressaten, ging es in der Sitzung des Stadtrats Bernkastel-Kues zu, als das Gremium über die Gestaltung des Cusanus-Kreisels am Ortseingang Kues (aus Richtung Wehlen) diskutierte.

Bernkastel-Kues. Vor einigen Monaten hatte Stadtbürgermeister Wolfgang Port das Thema bereits einmal angesprochen (der TV berichtete). Dabei hatte er versprochen ein Modell des Kreisels zu präsentieren, der an den großen Sohn der Stadt erinnern soll.Ursprünglich sollte auch der Modell-Schöpfer Eberhard Münch vor Ort sein. Doch der Künstler, der in Wiesbaden ein Atelier für Wandmalerei betreibt, hatte sich im Datum geirrt.Deshalb blieb es dem Stadtbürgermeister vorbehalten, Münchs Planungen und Gedanken vorzutragen. Der Künstler habe moderne Farben, ungewöhnliche Materialien und Formen ausgewählt, die eine eigene Symbolik erhalten. Damit wolle er das Ansinnen von Cusanus, unter anderem die Auseinandersetzung mit der Welt, darstellen.Im Mittelpunkt stehen zwei jeweils fünf Meter hohe und 1,60 Meter breite Glasstelen. Sie zeigen sich wie zwei Buchseiten und weisen mit Original-Zitaten auf das Werk des Philosophen und Geistlichen hin. Sie symbolisieren außerdem die Stadtteile Bernkastel und Kues. Ein 3,70 Meter hoher Kopf zeigt eine abstrahierte Darstellung einer existierenden Zeichnung. Der sich nach oben öffnende Kopf soll Cusanus als Denker veranschaulichen. Das Metall ist in Rost-Optik gehalten und erinnert an die Vergänglichkeit des Lebens.Die Buchstaben des Nachnamens sind jeweils 1,50 Meter hoch und geben dem Betrachter eine direkte Information. Wie berichtet sollen die Kosten durch Spenden aufgebracht werden. Der Stadtbürgermeister zeigte sich optimistisch, mindestens 60 000 Euro zusammen zu bekommen. Wie teuer das Werk wird, steht noch nicht fest. Der Stadtrat war offensichtlich so beeindruckt, dass es keine Diskussion gab. Das Gremium segnete die Konzeption mit einer Gegenstimme ab.

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