Piesporter Jugend hat wieder ein Dach über dem Kopf

Piesport · Streichen, räumen, säubern: Viele junge Menschen haben in den vergangenen Monaten angepackt, damit der Piesporter Jugendraum nach zehn Jahren Pause wieder die Türen öffnen kann. Es gelang - auch weil die Jugend selber Geld investierte.

 Stolz auf die eigenen vier Wände: Das Piesporter Jugendraum-Team mit seinem Vorsitzenden Daniel Freis (hinten links) sowie Gästen der Eröffnungsfeier. Im Bild (von rechts): Pfarrer Matthias Biegel, Ortsbürgermeister Stefan Schmitt und Jugendpfleger Guido Moll. TV-Foto: Ursula Schmieder

Stolz auf die eigenen vier Wände: Das Piesporter Jugendraum-Team mit seinem Vorsitzenden Daniel Freis (hinten links) sowie Gästen der Eröffnungsfeier. Im Bild (von rechts): Pfarrer Matthias Biegel, Ortsbürgermeister Stefan Schmitt und Jugendpfleger Guido Moll. TV-Foto: Ursula Schmieder

Foto: Ursula Schmieder (urs) ("TV-Upload Schmieder"

Piesport. Im Februar sah es noch trist aus im Jugendraum hinter dem Piesporter Bürgerhaus am Ausoniusufer (der TV berichtete). Doch nun ist alles tipptopp. Die Wände sind frisch gestrichen, die Möbel ausgetauscht, der Boden ist gereinigt. Die Theke sieht sogar aus wie neu mit ihrer Holz-Abdeckung und der in Weiß und Schwarz übertünchten Front. All das haben junge Leute, die sich dafür neben Schule oder Beruf die Zeit abknapsten, selbst gemacht. Es sei schon viel Arbeit gewesen, sagt Daniel Freis (19), Vorsitzender des Jugendraum-Teams: "Wir haben hier mit Vollgas gearbeitet." Nur mit sicherheitsrelevanten Elektro- oder Brandschutz-Arbeiten beauftragte die Gemeinde Firmen.
Die Jugend selbst investierte etwa 1800 Euro - teils aus Spenden, teils aus Aktionen wie einem Waffelverkauf, berichtete Freis bei der Jugendraum-Eröffnung. Eingeladen hatte nicht die Gemeinde, sondern das Team.
Ortsbürgermeister Stefan Schmitt setzt in dieses Vertrauen. Wegen früherer Beschwerden über Lärm appelliere er aber dennoch, Rücksicht zu nehmen auf die Nachbarschaft, die "ein guter Indikator" sei. Jugendpfleger Guido Moll appellierte an Fairness. Untereinander wie gegenüber allen anderen. Pfarrer Matthias Biegel, der den Raum segnete, betonte, wie wichtig es sei, "Menschen einen Raum zu geben", was ja aktuell besonders spürbar sei. Darüber hinaus erlaubten es Räume aber auch, sich "face to face", also von Gesicht zu Gesicht statt nur mehr in sozialen Netzwerken wie Facebook zu begegnen.
Jugendraum-Nutzer wie Silvana Arnecke (20) sind froh, nun eine "Rückzugsmöglichkeit" zu haben, wo sich alle treffen könnten. Bisher hätten sie nur den Park nahe der Moseltalhalle gehabt, wo es bald wieder zu kalt sein werde. Nun könnten sie, "einfach mal einen gemütlichen Abend mit Freunden verbringen".
Der Raum steht vorerst freitags und samstags, 20 bis circa 0.30 Uhr, für ab 14-Jährige offen. urs

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