Bergweiler. Maria Molitor ist begeistert, wenn sie vom "Fintenkirchlein" spricht. Das Fintenkirchlein unterhalb des Ortes im Tal direkt am Hang zur A 60 ist sogar als Autobahnkirche ausgeschildert. Die rund 120 Besucher allerdings, die alljährlich am ersten Augustsonntag zum Gottesdienst unter freiem Himmel an die Fintenkirche kommen oder die mit der Fintenprozession von Bergweiler aus mitgehen, brauchen den Autobahnparkplatz nicht. Rund um die Fintenkirche ist genügend Parkraum vorhanden.

Vor etwa 30 Jahren entstand die Tradition der Fintenprozession, berichtet Maria Molitor, Vorsitzende der Frauen- und Müttergemeinschaft in Bergweiler, die die Fintenkirmes organisiert.

Ursprünglich fand die Prozession Mitte August am Festtag der heiligen Helena, der Schutzheiligen der Fintenkapelle, statt. Wegen der zeitgleich stattfindenden Wittlicher Säubrennerkirmes wurde der Prozessionstag auf den ersten August-Sonntag verlegt.

Als 2002 die Autobahn gebaut wurde und dadurch der direkte Zugang über den Jahrhunderte alten Feldweg nicht mehr möglich war, haben die Bergweilerer Wert darauf gelegt, dass für die Fintenprozession und auch für jeden der vielen Pilger das ganze Jahr über ein Zuweg ermöglicht wird. Der gefahrlose Weg von Bergweiler über die Autobahnbrücke wurde kurz nach dem Autobahnbau eingerichtet.

Start ist um 10.10 Uhr an der Kirche in Bergweiler. Der Musikverein und die Feuerwehr begleiten die Prozession. Die Statue der Fintenmuttergottes wird diesmal allerdings nicht mitgetragen. Sie ist mittlerweile wieder in der Kapelle aufgestellt.

Um 10.30 Uhr feiert Pfarrer Jöntgen im Freien rund um die Fintenkirche den Festgottesdienst, mitgestaltet vom Kirchenchor Bergweiler. Ab 12 Uhr lädt die Frauen- und Müttergemeinschaft zum Mittagessen im Bürgerhaus Bergweiler ein. "Jedes Jahr werden 70 bis 80 Essen verzehrt", berichtet Maria Molitor.

Am Nachmittag stehen Kaffee und Kuchen auf dem Programm. Der Erlös dient dem Unterhalt und der Renovierung der aus dem 17. Jahrhundert stammenden Fintenkirche.