Plätzchenduft in der Weihnachtsbäckerei

Altrich · Lucky liebt Süßigkeiten. In der Adventszeit freut er sich schon auf die leckeren Lebkuchen und selbst gebackenen Plätzchen. Aufessen soll man sie aber eigentlich erst zum Weihnachtsfest. Susi Jakobs, Verkäuferin in einer Bäckerei, und Pater Albert Seul erklären ihm, warum das so ist.

 Mmmmh, so werden die Plätzchen richtig lecker: Fynn und Paula bestreichen sie mit Zuckerguss. TV-Foto: Christina Bents

Mmmmh, so werden die Plätzchen richtig lecker: Fynn und Paula bestreichen sie mit Zuckerguss. TV-Foto: Christina Bents

Altrich. Es duftet schon ganz herrlich, als Lucky in die Räume des Pfarrheims in Altrich kommt. Nach Lebkuchen, Nüssen, Zimt, Schokolade und frisch gebackenen Plätzchen. Hier gefällt es der TV-Leseratte gut. Neun Kinder sind hier, kneten zusammen mit Helga Läsch-Pickartz von den Landfrauen Teig, stechen Plätzchen aus, geben Zuckerstreusel darauf und naschen die fertigen Leckereien.
Kostbare Gewürze


Lucky fragt sich, warum eigentlich gerade vor Weihnachten so viel gebacken wird. Im Sommer oder vor Ostern ist das ja nicht so.
Bei seinem nächsten Einkauf beim Bäcker fragt er die Verkäuferin Susi Jakobs. Sie vermutet, dass es mit Weihnachten und den Heiligen Drei Königen zusammenhängt.
Die Könige haben dem Jesuskind kostbare Geschenke mitgebracht: Gold, Weihrauch und Myrrhe. Und die Gewürze, die in die Plätzchen kommen, waren früher ebenfalls sehr teuer und wertvoll. Man konnte sie sich nicht das ganze Jahr leisten. Deshalb gab es nur zu besonderen Anlässen Gebäck. Und weil das Weihnachtsfest, das an die Geburt des Jesuskinds erinnert, damals wie heute ein hoher Feiertag war, hat man eben dann die Plätzchen gebacken.
Zudem gab es früher, um den Weihnachtsbaum zu schmücken, keine Kugeln oder Lametta. Deshalb hing man Plätzchen in Glocken- oder Herzchenform sowie getrocknete Früchte an den Baum. Die durften die Kinder dann essen. Wenn man die Plätzchen also schon früher aufgegessen hatte, hatte man keinen Baumschmuck mehr.
Eine weitere Erklärung hat Pater Albert Seul, den Lucky auch gefragt hat. Er vermutet, dass die Tradition daher kommt, dass die Adventszeit eigentlich eine "kleine Fastenzeit" ist, in der man keine oder nur wenige Süßigkeiten essen sollte. Die Fastenzeit bereitet die Menschen auf das Fest der Geburt Christi vor. An Weihnachten ist das adventliche Fasten dann beendet. "Die süßen Plätzchen versüßen die Freude über die Geburt des Herrn", so fasst es der Pater zusammen.
Aber Plätzchen sind ja nicht nur süß, sondern haben auch einen ganz eigenen Geschmack. Das liegt an den Zutaten wie Zimt, Vanille, Ingwer und den Nüssen, die Lucky zusammen mit den Kindern in Altrich in den Teig mischt.
Damit kennt sich Petra Krones aus, die als Hauswirtschafterin im Kindergarten kocht. Sie erzählt Lucky, dass diese Gewürze zum Beispiel aus Indien stammen und man ihnen heilende Wirkung nachsagt. Zimt soll beispielsweise gegen Entzündungen helfen und von innen wärmen, was ja im Winter sehr schön ist, wenn es draußen friert und schneit. Vanille soll die Nerven beruhigen und die Abwehrkräfte stärken und Ingwer bei Erkältungen helfen.
So schmecken die Plätzchen nicht nur gut, sondern man tut vielleicht auch noch etwas für die Gesundheit. Diese Vorstellung gefällt Lucky gut. Jetzt kann er immer sagen, ich esse die Plätzchen, weil ich erkältet bin, und Ingwerplätzchen helfen am besten.
Und als nach drei Stunden das Gebäck fertig im Altricher Pfarrheim dekoriert ist, gibt Helga Läsch-Pickartz Lucky noch eine Tüte Plätzchen mit nach Hause, damit er sich das Weihnachtsfest versüßen kann.
volksfreund.de/videos

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