Plansache Fürstenhof

Im Januar 2006 gewährte der Stadtrat der Firma Faco eine Kaufoption für 6200 Quadratmeter in der Oberstadt hinter dem Parkplatz Kurfürstenstraße gen Unterer Sehlemet. Dort soll die seniorengerechte Wohnanlage "Fürstenhof" mit DRK-Einrichtungen nebst Gewerbeflächen entstehen. Jetzt soll die Kaufoption umgesetzt werden und der Bebauungsplan zur Offenlage kommen.

Wittlich. Mehrfach wurde am Großprojekt gefeilt. Der überarbeiteten Fassung, die in drei Mischgebiete unterteilt ist, stimmte der Stadtrat mit 16 Ja-Stimmen, neun Gegenstimmen und drei Enthaltungen zu. Die Grünen hatten zuvor angekündigt, das Projekt abzulehnen, weil seine "Größenordnung schon starke Dimensionen" habe. In U-Form, soll sich der Bau zur Kurfürstenstraße öffnen und von Seitenflügel zu Seitenflügel (je 22 Meter breit) rund 83 Meter messen. Dann erstrecken sich die zwei Flügel um den Innenhof rund 48 Meter in Richtung Unterer Sehlemet, wo sie sich zu einer etwa 70 Meter breiten Fassade verbinden. Sie wird in der Mitte durch den Treppenbaukörper betont. Unter anderem sollen rund 40 seniorengerechte Komfort-Wohnungen auf drei Geschossen plus Dachgeschoss Platz finden. Im von der Kurfürstenstraße aus gesehen rechten Flügel soll das Deutsche Rote Kreuz mit Sozialstation, Geschäftsstelle und Tagespflege eine neue Adresse in der Stadt bekommen. Außerdem werden Ärzte einziehen. Im Untergeschoss sind Gewerbeflächen möglich.Das Vorhaben korrespondiert mit Zielen der "Projektgruppe Oberstadt", die 2003 für diese Fläche vorgeschlagen hatte, sie als "hochwertigen innerstädtischen Wohnstandort" insbesondere für ältere Menschen zu entwickeln. Dazu gibt es nun ein Landesprogramm für experimentellen Wohnungsbau, das barrierefreies, generationenübergreifendes Wohnen in Stadtkernlagen bezuschusst. Laut Stefan Kutscheid, Faco, haben schon zwei Käufer die Zusage aus Mainz, dass sie Zuschüsse erhalten. Alte Fußweg-Verbindung soll bleiben

Im neuen Planentwurf steht auch ein zweigeschossiges Gebäude auf dem jetzigen kleinen Parkplatz am Unteren Sehlemet. Laut Kutscheid will dort die Stadt die Möglichkeit, ein Wohnhaus errichten zu können. Vom Sehlemet aus links davon soll ein gut fünf Meter breiter Verkehrsweg bis zum Oberstadtparkplatz führen. Er erhält die alte Fußwegverbindung zum Talweg und zur Burgstraße. Im Stadtrat wurde auch erklärt, dass wegen Lärmschutzes das Haus der Jugend zum Parkplatz hin neue Fenster benötige. Dafür werde der Investor aufkommen. Die Verwaltung betonte zudem, dass der Parkplatz mit seinen vielen Funktionen - auch als Aufstellfläche für die Kirmes - in jedem Fall erhalten werde. Die Faco will nach eigenen Angaben rund 13 Millionenen Euro investieren.

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