Platz für Kinder in St. Paul

Wittlich · Für fast zwei Millionen Euro will die Günther und Käthi Reh Stiftung in St. Paul eine Kindertagesstätte (Kita) bauen. Die Stadt Wittlich soll Mieter werden: Kostenpunkt 6263 Euro im Monat. Am Donnerstag entscheidet der Stadtrat über das Vorhaben. Ein weiterer Neubau ist im Vitelliuspark geplant.

Zwei neue Kindertagesstätten sollen in Wittlich entstehen, damit die Stadt mehr Platz für unter Dreijährige (U3) bieten kann. Denn alle Zweijährigen haben bereits seit einem halben Jahr einen Rechtsanspruch auf einen Kindergartenplatz. Eine Lösung ist schon beschlossene Sache: Die Stiftung Stadt Wittlich finanziert einen auf 2,358 Millionen Euro geschätzten Neubau im Vitelliuspark mit 28 Plätzen für diese Altersgruppe plus 32 Plätzen für ältere Kinder. Der entscheidende Vorteil: Der Neubau belastet nicht den städtischen Haushalt.

Landes- und Kreiszuschus wird erwartet



Das gilt in Sachen Kita-Bau für ein weiteres Projekt: Auf dem ehemaligen Gelände der Steyler Missionare will die Günther und Käthi Reh Stiftung & Co. KG einen schlüsselfertigen Neubau durch die Firma Streif bauen lassen. Bei einer Ortsbesichtigung sagte Hans-Jürgen Lichter, man rechne mit einer viermonatigen Bauzeit. Auch dort wäre Platz für vier Gruppen mit 60 Plätze davon 28 Plätze für unter Dreijährige. Inklusive Grundstück, Ausstattung und Außenanlage ist von 1 909 810 Euro Gesamtkosten die Rede. Dazu wird ein Landes- und Kreiszuschuss von 562 000 Euro erwartet. Die Betriebsträgerschaft soll an die Kita gGmbH Trier übertragen werden. Das Bistum Trier hat dazu schon Ja gesagt.

Die Rolle der Stadt: Sie soll die Kita mieten, für zehn Jahre mit einer zweimaligen Verlängerungsoption von je fünf Jahren. An Miete werden im Beschlussvorschlag für den Stadtrat 5563,20 Euro plus 700 Euro Nebenkosten im Monat genannt. Die Summe ergibt sich aus 7,60 Euro je Quadratmeter für das Haupthaus und 3,80 Euro pro Quadratmeter für das Nebengebäude. Zum Vergleich: Die Miete in der künftigen Kita im Vitelliuspark soll 8,50 Euro pro Quadratmeter betragen. Der Stadtrat berät am Donnerstag, 3. Februar, darüber.

Allerorten suchen Städte und Gemeinden Lösungen, um die Kita-Neubaukosten zu stemmen und die Landesvorgaben bald zu erfüllen. In Gerolstein sollte ebenfalls die Fertighausfirma Streif die neue Kita bauen. Dort gab es keine Stiftung, die dafür zahlen wollte: Die Stadt Gerolstein plante eine Art Mietkauf über ein zehnjähriges Leasingmodell bei Monatsmieten von bis zu 33 000 Euro an Streif. Dagegen hat der Landesrechnungshof sein Veto eingelegt: Das sei ein Investorenmodell, das ausgeschrieben werden müsse, da es sich nicht um eine Mietangelegenheit, sondern einen Bauauftrag handle.

Extra

Kindertagesstättenplanung: Damit die Stadt Wittlich den Bedarf an Plätzen in Kindertagesstätten nach dem neuen Rechtsanspruch decken kann, sind folgende Projekte laut Zielplanung des Kreises für das laufende Jahr vorgesehen: Schaffung von zwölf Plätzen für unter Dreijährige (U3) in der Kita St. Markus in der Karrstraße durch Umbau innerhalb der Einrichtung. Schaffung von 20 U3-Plätzen in der Kita St. Markus im Talweg durch Anbau von zwei Krippengruppen. Schaffung von 28 U3-Plätzen in der künftigen Kita im Vitelliuspark/Konversionsgebiet. Neubau einer viergruppigen Kita mit 28 U3-Plätzen in St. Paul. Wenn all diese Vorhaben abgeschlossen sind, kann die Stadt Wittlich 139 U3-Plätze anbieten. (sos)

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