Benefiz Pleiner hat einen langen Atem für den guten Zweck 

Plein · Eddy Linden erhält den Förderpreis der Lotto-Stiftung in der Kategorie Sport. Der 57-Jährige ist seit über 30 Jahren im Ehrenamt aktiv – für mehrere Stunden täglich. 

 Eddy Linden in seinem Garten, mit dem Fahrrad, dass er seit 2016 besitzt, und mit dem er schon rund 8500 Kilometer gefahren ist. In diesem Jahr sind es allein schon 3000 Kilometer gewesen.

Eddy Linden in seinem Garten, mit dem Fahrrad, dass er seit 2016 besitzt, und mit dem er schon rund 8500 Kilometer gefahren ist. In diesem Jahr sind es allein schon 3000 Kilometer gewesen.

Foto: Christina Bents

Eddy Linden sind große Gesten fremd. Dazu hat er auch gar keine Zeit, denn er arbeitet seit dreißig Jahren bei einem großen Reifenhersteller in der Produktionsplanung. Er ist verheiratet, hat drei Kinder und drei Enkel, sowie seine ehrenamtliche Arbeit. Für Letztere ist er jetzt von der Lottostiftung Rheinland-Pfalz mit dem Förderpreis in der Kategorie Sport ausgezeichnet worden.

Seit 1982 ist er ehrenamtlich unterwegs, erst als Mitgründer und Vorsitzender des FSV Plein, später als Initiator der Benefizradler und seit zwölf Jahren als zweiter Vorsitzender der Altherrenmannschaft Hasborn/Plein. Sich selbst bezeichnet er als „fussballverrückt“.

Schon als kleiner Junge hat er Fußball gespielt, in Hasborn, denn in Plein gab es noch keinen Sportverein. Er erzählt: „Wir haben schließlich mit zwölf Mann aus Plein in Hasborn gespielt, und uns dann überlegt, eine eigene Freizeitmannschaft zu gründen, was wir mit der „FZM Wald-
schlösschen“ auch getan haben. 1992 haben wir schließlich den FSV Plein aus der Taufe gehoben.“ Inzwischen gibt es sieben Abteilungen beim FSV für alle Altersklassen. Sein ehrenamtliches Engagement verbindet Eddy Linden meist mit sozialen Projekten. Er erklärt, wie es dazu kam: „Am Anfang hat es mich ein bisschen geärgert, dass es gegenüber den Fußballern oft Vorurteile gegeben hat, beispielsweise, dass sie ihre Feste nur veranstalten, um es anschließend gemeinsam zu verjubeln.“ Weiter erklärt er: „Dem sind wir mit dem Bau des Sporthäuschens und des Platzes entgegengetreten. Und dann haben wir weiter für gute Zwecke gespendet, für unser Kapellchen oder die Kinderkrebsstation.“ Seine Benefiz-Radler, die aus einer München-Spenden-Radtour für Ruanda entstanden sind, haben in den vergangenen zehn Jahren beispielsweise 260 000 Euro für wohltätige Zwecke gesammelt. Gutes zu tun, ist ihm sehr wichtig, weil ihm bewusst ist, dass es immer noch viele Menschen gibt, denen es nicht gut geht. Er sagt: „Ich gehe mit offenen Augen durch die Welt und sehe auch hier bei uns Armut und Fälle, in denen Hilfe nötig ist. Da möchte ich was tun.“

Der Sportler, der jeden Tag, 30 Kilometer zur Arbeit und zurückfährt, kennt seine Stärken und Schwächen. Lächelnd berichtet er: „Als wir beispielsweise hier das Sporthäuschen gebaut haben, konnte man mich zum Mauern nicht brauchen, aber Geld besorgen, darin bin ich gut, denn ich lasse nicht locker.“

Neben dem Geld, das Eddy Linden und seine Mitstreiter in den verschiedenen Vereinen gesammelt haben, sind viele Freundschaften entstanden und er hat viele interessante Menschen getroffen, beispielsweise den ehemaligen Weltmeister Horst Eckel, der bei der Lotto-Elf mitgespielt hat. „Man lernt sehr viele Leute kennen, wenn man sich engagiert, und viele sind sehr hilfsbereit.“ Dankbar sind auch die Menschen, die der FSV oder die Benefizradler mit Spenden unterstützt.

Eddy Linden: „Zwischen 80 und 90 Prozent der Leute bedanken und revanchieren sich. Sie werden bei uns Mitglied, machen Dienste bei unseren Festen oder backen Kuchen.“ Ohne seine Vorstands- und Vereinskollegen, könnten die Radtouren oder Sportfeste nicht stattfinden. „Alleine kann man das nicht machen, und ohne meine Familie – die das alles mitträgt – auch nicht“, betont er. Dabei ist er immer wieder überrascht von dem „was möglich ist, wenn man will.“ Die Fördersumme der Lottostiftung Rheinland-Pfalz, in Höhe von 5000 Euro, wird ebenfalls in ein soziales Projekt fließen. Welche Organisation oder Einrichtung es bekommt, wird gemeinsam beschlossen.

Wenn Eddy nicht gerade Rad fährt oder selbst Fußball spielt, verfolgt er die Spiele des FC Bayern, dessen leidenschaftlicher Fan er ist.

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