Malerei Bernd Borens aus Neumagen-Dhron erfreut seine Nachbarn mit Kunst

NEUMAGEN-DHRON · Vor fünf Jahren hat Bernd Borens noch in der Vulkaneifel gewohnt – in Üdersdorf. Er war als Tennislehrer, Sportlehrer, Fußballspieler und Radsportler weit bekannt. In Üdersdorf ging er bereits der Malerei nach.

Bleistiftradierung: Der Moselaner Maler Bernd Borens hat seinen Schwiegervater zum 90. Geburtstag porträtiert.

Bleistiftradierung: Der Moselaner Maler Bernd Borens hat seinen Schwiegervater zum 90. Geburtstag porträtiert.

Foto: Bernd Schlimpen

Auf einer Ausstellung, in der auch seine Bilder zu sehen waren, fragte ein Bekannter scherzhaft: „Wie, du kannst auch noch was anderes wie Tennisspielen und Radfahren?“

Dann zog es Bernd Borens an die Mosel nach Neumagen-Dhron in die Realschulstraße. Seine Frau stammt aus diesem Moselort, und jetzt nimmt er sich die Zeit, sich in der neuen Heimat ausschließlich seinen Hobbys zu widmen. Er schaltet aber auch manchmal ab, denn er erzählt: „Wir machen jedes Jahr Urlaub. Dann kann man in der Natur auch Anregungen finden.“

Der Wintergarten ist zu seinem Atelier umfunktioniert, wo auch sein bisschen Werkzeug griffbereit steht, Gläser gefüllt mit Malpinseln und ein Wassermalkasten, den er stets braucht, denn er malt nur Aquarelle.

Wer seine Wohnung betritt, sieht nur wenig Platz an allen Zimmerwänden, denn dort sind unzählige Gemälde von ihm platziert: Blüten, Landschaften, zufriedene Tiere, aber auch Stillleben aus dem Alltag. Nicht fehlen darf die Weinfelder Kapelle als Erinnerung an seine Eifelzeiten. Er hat mal in die Malstube von Walter Wilde hineingeschnuppert, aber er ist bei seinem Stil geblieben, er ist ein reiner Autodidakt. „Schon als Schüler habe ich schöne Bilder gemalt, mein Werkeln begann mit zehn Jahren“, gibt er zu verstehen. Bereits sein Vater war Künstler für Motivmalerei. Neben den vielseitigen Aquarellen fällt auch eine besondere Bleistiftradierung auf. Sie zeigt einen älteren Herrn, Borens Schwiegervater, dessen Portrait er zu dessen 90. Geburtstag geschaffen hat. Die Rahmen für seine Galerie kauft er, wie er sie in Geschäften passend findet.

Der 73-Jährige malt nicht nur, er nimmt sich auch besonderes Material zum Basteln. Dazu gehören einfache Sektkorken, die sonst unbeachtet im Abfall landen. Ist dieses Jahr auch der Karneval durch Corona ausgefallen, er zaubert aus den Korken tanzende Mariechen mit wehenden Röckchen und Dreispitz auf den Köpfchen, die natürlich faschingsbunt angemalt werden.

Mit diesen Geschenken, sie waren alle ein Unikat, erfreute er Nachbarn und Kinder. Straußen-, Emu- oder Gänseeier wurden ebenfalls mit Osterlandschaften ausgestattet, im Wintergarten in die Lampe gehängt, gut sichtbar für alle Besucher. Dieses Schaffen bringt ihm Ruhe und Gelassenheit, aber während der Arbeit kommen immer neue Gedanken.

Ob er sich für die Zukunft etwas Besonderes vorgenommen hat?

„Nein“, sagt er, „alles wie es sich ergibt, und Ideen kommen und gehen.“ Mittlerweile weiß jeder in seiner Nachbarschaft und im Freundeskreis, dass alle Sektkorken in die Realschulstraße gehören.

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