Post in die alte Heimat: Keine Rückkehr

Wehden ist ein kleiner Ort zwischen Bremerhaven und Cuxhaven. In der norddeutschen Gemeinde lebt Rainer Thiel, der aus Pluwig (Landkreis Trier-Saarburg) stammt.

 Rainer Thiel

Rainer Thiel

Foto: privat

Wenn er einem Menschen aus seiner Heimatregion begegnen möchte, dann geht er zu seinem Ortsbürgermeister Kurt Schulz. Der "kommt witzigerweise aus der Nähe von Daun. Er war Berufssoldat bei der Marine und lebt auch schon einige Jahre hier oben", sagt Thiel, der nicht vorhat, wieder in seine alte Heimat zurückzukehren. Jedoch kommt er immer wieder nach Trier und Pluwig, um dort Verwandte zu besuchen.

Im Jahr 2003 zog er gemeinsam mit seiner damaligen Freundin und heutigen Frau von Trier nach Vechta. Sie kommt aus der Nähe von Cloppenburg und studierte dort auf Lehramt. Von Cloppenburg aus ging es wegen seines Wirtschaftsinformatikstudiums nach Bremerhaven und dann ins niedersächsische Mulsum. "Als ich im April 2009 einmal von der Arbeit nach Hause fuhr, kam ich an unserem jetzigem Resthof vorbei, der zum Verkauf stand", berichtet Thiel.

Das Paar entschied sich zum Kauf. Gemeinsam mit einem auf die Sanierung und Restaurierung von solchen Ständerhöfen spezialisierten Architekten wurde der 135 Jahre alte Hof komplett entkernt und saniert. "Heute leben wir dort mit acht Hühnern, acht Kaninchen, einem Hahn und zwei Hunden." Auch richtet er gerade eine Käserei ein, in der bis zu 150 Liter Milch verarbeitet werden können.

Auch wenn Thiel im Norden heimisch geworden ist und nicht mehr weg will, so gibt es doch Dinge, die er vermisst: "Düppenlappes", sagt der Pluwiger beispielsweise. Das Kartoffelgericht ist in Wehden unbekannt. Redselig- und Geselligkeit gibt es dort natürlich auch. Doch diese beiden Eigenschaften zeichnen seine Heimatregion besonders aus.

Diese und weitere Post in die alte Heimat finden Sie im Internet auf www.volksfreund.de/exilaner

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