Er ging damals alleine in die Fremde. "Grund für den Ortswechsel waren die Partnerwahl und mein Berufsfeld. Für Ingenieure gibt es wenig Betätigung mitten im Hunsrück", sagt Kolling. In seiner neuen Heimat vermisst er vor allem den Hunsrücker Dialekt, Krommbierewurscht und vernünftiges Brot. An den Menschen im Hunsrück/Hochwald schätzt er die "sture Geradlinigkeit gepaart mit beredtem Schweigen". Der Züscher plant, in seine alte Heimat zurückzukehren. Deshalb ist er gerade auf Haussuche.

Sandra Jorgensen aus Roy, Utah, USA: Von Speicher aus ging es für die heute 24-Jährige nach Clovis, New Mexico. Das war von Oktober 2006 bis März 2008. Seitdem lebt sie in Roy im Bundesstaat Utah. Ehe sie in die Staaten ging, hatte sie einen auf der Airbase Spangdahlem stationierten Amerikaner kennengelernt. "Er ist nach zwei Monaten weggezogen. Einen Monat später bin ich dann hinterher, um ihn zu heiraten", sagt die aus Speicher stammende Frau. In der Weite Utahs hat sie zwei Dinge aus ihrer alten Heimat besonders schätzen gelernt: das gute Essen und die kurzen Distanzen. Wenn Jorgensen die Familie ihres Mannes besuchen möchte, ist sie 24 Stunden unterwegs. Und noch eine Erkenntnis hat sie in den USA gewonnen: "Deutsche, besonders die aus Rheinland-Pfalz, sind ein offenes und freundliches Volk." In ihrer neuen Heimat hat sie auch einige Menschen aus der alten kennengelernt. Das sind meist Frauen, deren Männer ebenfalls beim Militär sind. Daneben gibt es "ältere Leute, die in ihrer Jugend in Deutschland gewohnt haben". Selbst wieder in Deutschland zu wohnen, bleibt ein Ziel für Sandra Jorgensen. Doch das wird noch dauern. Denn ihr Mann hat noch etwa zwölf Jahre Dienst beim Militär. Und so kommt sie eben nur ungefähr alle zwei Jahre zum Besuch nach Speicher. har Diese und weitere Post in die alte Heimat finden Sie im Internet auf www.volksfreund.de/exilaner