Potenziell große Gefahr

Untersuchungen sollen zeigen, wie schwer die Schädigung des Bendersbach durch den Gülle-Eintrag von Mittwoch wirklich ist. Generell gilt Gülle als große Gefahr für Lebewesen in Bächen.

Dodenburg/Salmtal-Dörbach. (mai) Die Aussage der Kreisverwaltung Bernkastel-Wittlich, dass sich der Bendersbach bald von dem Gülle-Eintrag vom Mittwoch erholt habe (der TV berichtete), stieß auf Kritik. Herbert Schneider, Vizepräsident des deutschen Anglerverbands in Rheinland-Pfalz, sprach von Verharmlosung. Er wies darauf hin, dass die wenigen toten Fische, die zunächst gefunden worden seien, gar nichts besagten, denn einige Fischarten schwämmen nicht an der Oberfläche, wenn sie tot seien. Außerdem seien vermutlich auch viele kleine Lebewesen, wie Stein- und Köcherfliegen, betroffen.Der Bendersbach gilt als wertvolles Fischgewässer. Laut Jochen Fischer vom Landesamt für Umwelt beherbergt er seltene Arten wie Bachforelle, Mühlkoppe und Bachneunauge. Zur aktuellen Verschmutzung könne er nichts sagen, so Fischer. Generell sei Gülle jedoch potenziell eine große Gefahr, besonders die Brut reagiere darauf empfindlich, und die Bachforelle habe bereits gelaicht. Fischer: "Die Sache wird noch untersucht. Wir bewerten die Gewässer zurzeit nach der EU-Richtlinie." 260 Kubikmeter Gülle sind in der Nacht zum Mittwoch aus dem Güllebehälter eines Bauernhofs bei Dodenburg geflossen. Laut Polizei haben Unbekannte den Abfüllstutzen des Behälters geöffnet. Von einem namenlosen Zufluss aus wurde der Bendersbach auf einer Länge von zehn Kilometern verschmutzt. Gestern hat die Reinigung des Gewässers begonnen. Wie die Kreisverwaltung mitteilte, hat der Dodenburger Landwirt eine Spezialfirma damit beauftragt, den Bach auszuspritzen und die Flüssigkeit wieder aufzufangen. Die Struktur- und Genehmigungsbehörde Nord prüft derweil weitere Auflagen für den Landwirt. Bereits vor einem Jahr sei es zu einem Gülle-Zwischenfall auf seinem Hof gekommen.

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