Prall gefülltes Sparbuch

Ohne Schulden und mit demnächst voraussichtlich fast 800 000 Euro auf der hohen Kante will Kleinich Familien mit Kindern von der soliden Finanzlage künftig mehr profitieren lassen.

 Im Gemeindehaus Pilmeroth, in dem im Laufe des Jahres Verbesserungen anstehen, sind im Rahmen der Kleinicher Haushaltsberatung große Zahlen auf den Tisch gekommen. TV-Foto: Ursula Schmieder

Im Gemeindehaus Pilmeroth, in dem im Laufe des Jahres Verbesserungen anstehen, sind im Rahmen der Kleinicher Haushaltsberatung große Zahlen auf den Tisch gekommen. TV-Foto: Ursula Schmieder

Kleinich/Pilmeroth. (urs) Ein Haushalt wie der Kleinicher dürfte landesweit seinesgleichen suchen. Trotz Einnahmen und Ausgaben von je 937 000 Euro schaffen die acht Dörfer nicht nur den Ausgleich, sondern erwirtschaften sogar einen Überschuss von gut 60 000 Euro. Darüber hinaus verfügt die unverschuldete Gemeinde, die kürzlich in die Götzerother Straßen investiert hat, über ein dickes Sparbuch. Die 646 000 Euro Rücklagen, die jährlich 6000 Euro Zinsen einbringen, werden sich 2008 wohl um 140 000 Euro erhöhen. Und zwar durch ausstehende Beiträge und Grundstücksverkäufe. Aktuell setzen sie sich zusammen aus 507 000 Euro allgemeinen Rücklagen plus 80 100 Euro für Heimatpflege und 59 000 Euro für Straßenbeleuchtung.Trotz der soliden Lage investiert die Gemeinde wohlüberlegt. Wichtigster Posten der insgesamt 118 400 Euro des Vermögenshaushalts ist der Umbau des Kindergartens, der künftig auch Zweijährige aufnehmen wird. Die ursprünglich dafür einkalkulierten 50 000 Euro sollen nach jüngsten Überlegungen eventuell für 30 000 Euro realisiert werden. Für eine Einbauküche für das neue Feuerwehrhaus steuert Kleinich 2400 Euro bei und für die Unterstützung privater Investitionen in die Dorferneuerung 1500 Euro. Daneben sieht der Haushalt für die Belebung der Ortskerne eine Verpflichtungsermächtigung von 10 000 Euro vor. In Götzeroth wird der Straßenausbau abschließend mit 25 000 Euro zu Buche schlagen plus 2000 Euro für eine neue Schlachthaus-Kühlanlage. Der in Pilmeroth und Fronhofen anstehende Straßenausbau kündigt sich mit je 5000 Euro Planungskosten an. In Emmeroth und Pilmeroth stehen zudem Verbesserungen in den Gemeindehäusern an. In Kleinich sollen im Laufe des Jahres die Leichenhalle saniert, die Friedhofsmauer erneuert und der Eingangsbereich dort optimiert werden. Ein leidiges Thema sind die Infotafeln, die wohl nun aus Holz gefertigt werden.Ortsbürgermeister Burkhard Born ist mit dem Haushalt mehr als zufrieden. Es mache Freude, einen solchen Plan vorzustellen. Die positive Entwicklung mit fast 800 000 Euro "auf der hohen Kante für schlechte Zeiten" hat laut Born mehrere Gründe. Zum einen seien rund 3000 Euro für Gemeindearbeiten wenig im Vergleich zu den Ausgaben anderer Orte. Zum anderen unterhalte Kleinich keinen Bauhof und investiere kaum in den Tourismus. "Unser Plus ist die Landschaft", ist Born überzeugt. Ganz entscheidend sei jedoch das niedrige Anspruchsdenken der Bürger, das sich auch beim "Dreck-weg-Tag" zeige, bei dem rund 100 Helfer dabei seien. Dankbar ist er aber auch für die 35-prozentige Umlage an Kreis und Verbandsgemeinde. Bei Nachbarn liege diese zum Teil um zehn Prozent höher, was für Kleinich 40 000 Euro Mehrkosten wären. Die Gemeinde wolle aber nicht "Geld um jeden Preis scheffeln", sondern es Familien mit Kindern zukommen lassen. Denkbar sei etwa die Streichung des Getränkegeldes im Kindergarten oder eine Reduzierung des monatlichen Beitrages.

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