Wittlich/Klausen. (mai) Der Dorfladen in Klausen war zu Anfang auch umstritten. Er mache bestehenden Geschäften Konkurrenz, hieß es beispielsweise. Nun wurde die Ortsgemeinde Klausen hauptsächlich wegen dieses Projekts im Wettbewerb "Nachhaltige Dorfentwicklung" der Kreisverwaltung ausgezeichnet.

Ortsbürgermeister Alois Meyer freut sich. "Das ist eine Bestätigung, dass wir auf dem richtigen Weg sind." Der Laden, der entstand, weil es in Klausen kein Lebensmittelgeschäft mehr gab, sei mittlerweile akzeptiert, die Umsätze seien höher als kalkuliert. Der Laden sei zum Dorfmittelpunkt geworden. Er wird von einem sogenannten wirtschaftlichen Verein gemanagt und funktioniert nur dank eines großen ehrenamtlichen Engagements.

Letzteres war für die Kreisverwaltung ein Grund, die Gemeinde auszuzeichnen. Hauptgründe waren jedoch, dass das Projekt auf den Umgang mit dem demografischen Wandel abzielt und einen Beitrag zur nachhaltigen Sicherung der örtlichen Infrastruktur darstellt. Die Verwaltung hat bei der Auszeichnung ebenfalls Wert darauf gelegt, dass die Initiativen das Leben für die Dorfgemeinschaft oder zumindest für eine Gruppe verbessert.

Bei der Auszeichnung der Gemeinde Klausen wurden auch der regelmäßig von Ehrenamtlichen organisierte Kindernachmittag und der Orgelbauverein berücksichtigt. Als Gewinner erhält Klausen 1200 Euro als Prämie.

Auch die Ortsgemeinde Heidenburg wurde im Wettbewerb "Nachhaltige Dorfentwicklung" ausgezeichnet. Sie erhielt einen Sonderpreis. Der Hunsrückort hat ein Demografiekonzept auf die Beine gestellt. Entwickelt hat das Konzept ein zwölfköpfiger Arbeitskreis, unterstützt vom Taurus-Institut der Uni Trier.

Zum Konzept gehört eine Pflege- und Krankenschwester vor Ort, die hilft, die Versorgung pflegebedürftiger Menschen und ihrer Angehörigen zu verbessern, eine Begegnungsstätte, in der sich Jung und Alt zu Projekten treffen, und ein ehrenamtlicher Fahrdienst, der es außerhalb von ÖPNV-Zeiten und -Zielen älteren Heidenburgern ermöglicht, mobiler zu sein.

Ortsbürgermeister Dietmar Jäger sagte zur Auszeichnung: "Super! Der Arbeitskreis wird sich freuen. Das wird ihn sicherlich noch mehr motivieren. Das kann er jetzt gut gebrauchen, denn gerade jetzt hat er viel zu tun."

Anerkennungspreise im Wettbewerb gingen an Brauneberg (Erhaltung des Weinfests), Hinzerath (Gestaltung einer Freifläche im Ortskern), Piesport (Gestaltung der jährlichen Nikolausfeier für Familien) und den Wittlicher Stadtteil Lüxem (Aktivitäten für Senioren und Jugendliche).