Problem erkannt – aber nicht immer gebannt

PIESPORT. Schmutzige Straßen sind in Piesport zeitweise alltäglich. Der vermehrte Transport von Bodenaushub hängt mit Arbeiten bei der Mertes KG in Kues zusammen.

 Wegen des momentanen Baustopps ist die Landesstraße auf der Höhe des Piesporter Ortsteils Zimmet trotz Regenwetters derzeit nicht verschmutzt. Doch sobald die Lastwagen wieder rollen, wird das Warnschild wieder aufgerichtet. Denn dann ist hier Vorsicht geboten. TV-Foto: Ursula Schmieder

Wegen des momentanen Baustopps ist die Landesstraße auf der Höhe des Piesporter Ortsteils Zimmet trotz Regenwetters derzeit nicht verschmutzt. Doch sobald die Lastwagen wieder rollen, wird das Warnschild wieder aufgerichtet. Denn dann ist hier Vorsicht geboten. TV-Foto: Ursula Schmieder

Bei Sonnenschein ist es - abgesehen vom Staub - meist noch erträglich. Doch sobald es regnet, wird es rund um Piesport matschig. Allerdings nicht generell, sondern nur dann, wenn in kurzen Abständen Lastwagen mit Erdaushub den Ort passieren. Bisher war das vor allem oberhalb von Piesport beim Ortsteil Zimmet und dem benachbarten Schäferhof der Fall. Wegen des großflächigen Kiesabbaus müssen die Anlieger dort schon seit einigen Jahren mit Staub und bei Regen auch mit einer verschlammten Straße leben. Seit dem Verlegen einer anfänglich genutzten Landesstraßenauffahrt haben sich die Beteiligten jedoch arrangiert. Zudem sorgt der regelmäßige Einsatz einer Kehrmaschine für Entspannung. Doch in jüngster Zeit häufen sich die Klagen wieder. Obstanbauer Alfred Hilmes vom Schäferhof hat sogar zeitweise die neu angelegte Zufahrt "gesperrt". Da diese über sein Eigentum führt, das er vorbehaltlich des Sauberhaltens dafür zur Verfügung gestellt hatte, hat er einfach einen LKW dort geparkt. Denn der Schmutz bedeutet für seinen Hofverkauf Umsatzeinbußen. Kunden beklagten sich, die Autowäsche komme sie teurer als seine Äpfel. "Es ist schon so weit, dass Gäste abfahren, weil es in Piesport so schmutzig ist", sieht er auch den Ruf des Urlaubsortes gefährdet. Dass der Schmutz zeitweise zunimmt, hängt nach Auskunft der Polizeiinspektion Bernkastel-Kues mit dem Erdaushub bei der Mertes KG in Bernkastel-Kues zusammen. Etwa seit dem Jahreswechsel wird von dort Boden nach Piesport gekarrt, um damit Kiesgruben am Sportplatz und auf Zimmet zu verfüllen. Derzeit sei dort zwar Baustopp, aber zeitweise seien die Fahrzeuge "fast im Minutentakt" unterwegs. Unmittelbar eingebunden ist der Landesbetrieb Mobilität, sprich die Straßenmeisterei Mülheim. Leiter Walter Klink spricht von 160 000 Kubikmetern Boden, die von der Mertes KG aus abzutransportieren seien. In der Regel genügt ein Anruf

Dass das vor allem bei nassem Wetter zu Problemen führt, liegt auf der Hand. Daher sieht er soweit alles im Griff. "Wir fahren Kontrollen und kehren auch mal selbst", betont Klink den Vorrang der Verkehrssicherheit. Da die Straßenmeisterei nicht ständig vor Ort sein könne, genüge in der Regel ein Anruf in Mülheim. Seitens der Transporteure werde dann "binnen Stundenfrist sauber gemacht". Den Bodentransport hat eine Bietergemeinschaft der Firmen Franz Lehnen (Sehlem) und Günter Wey (Rivenich) übernommen. Egon Meter (Papiermühle) ist Subunternehmer der beiden, die sich in der Straßenreinigung wöchentlich abwechseln. Dass es Beschwerden gibt, ist Peter Longen, Technischer Leiter der federführenden Firma Lehnen, bekannt. Allerdings führen dort auch 14 Lastwagen. Folglich würden pro Tag 140 bis 150 Lastwagenladungen bewegt. Dennoch seien sie bemüht, dass es auch bei nasser Witterung keine Beschwerden gebe. Wie schwierig das unter Umständen ist, macht er am Beispiel eines plötzlichen Platzregens deutlich: "Da brauche ich eine gewisse Reaktionszeit, bis das Fahrzeug oben ist." Alles in allem ist er aber überzeugt, dass es momentan gut läuft: "Das Problem ist bei uns erkannt, und wir sind der Meinung, dass wir die Sache technisch im Griff haben."

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