Produktion eingestellt
WITTLICH. (alf) Bittere Wahrheit für die 59 Arbeiter und Angestellten des Fensterbauers eurotec: Der Betrieb wird ab heute eingestellt. Fast alle Beschäftigten haben fristlos gekündigt und sich arbeitslos gemeldet. Der ausstehende Lohn wird ihnen als Insolvenzgeld nachträglich gezahlt.
"Es gab keine Chance, den Betrieb fortzuführen", sagt der vorläufige Insolvenzverwalter Gerd Seibert. Noch am Wochenende hatte der Rechtsanwalt aus Höhr-Grenzhausen darüber gebrütet, ob und wie die Produktion aufrecht erhalten werden kann. Auf einer Betriebsversammlung teilte er der Belegschaft die Hiobsbotschaft mit: eurotec besteht ab dem 1. Oktober nicht mehr. Fast alle Mitarbeiter kündigten fristlos zum 30. September, nachdem sie drei Monate lang kein Geld gesehen hatten. Nun erhalten sie vom Arbeitsamt rückwirkend ihren Lohn von Juli, August und September in Form von Insolvenzgeld. Die schlechte Auftragslage hat nach Auskunft von Seibert zur Schließung geführt. Der Betrieb habe schon "auf dem Sterbebett gelegen als am 15. September der Insolvenzantrag gestellt wurde". Ob ein Konkursverfahren eröffnet werde, so Seibert, entscheide sich im Laufe des Oktobers. Es gebe Interessenten für die Firmenimmobilie in Wengerohr, mit denen er zur Zeit verhandele. Wie Geschäftsführer Rolf Weiler mitteilt, haben einige Beschäftigte bereits einen neuen Arbeitsplatz. Er hofft, dass ein Käufer für das Werk und die Lizenz für "eco 2", eine Entwicklung im PVC-Bereich, gefunden wird. Es werde ein Gutachten über die Vermögenswerte erstellt. Das Wengerohrer Werk wurde erst im Jahr 2000 in Betrieb genommen; der Maschinenpark ist neuwertig.