Protestanten unterstreichen Grundrecht auf Asyl

Dichtelbach · Für eine gemeinsame europäische Flüchtlingspolitik plädiert die Kreissynode des Kirchenkreises Simmern-Trarbach. Sie hat eine entsprechende Resolution verabschiedet.

Dichtelbach. Die evangelische Kirche auf dem Hunsrück und an der Mosel hat das Grundrecht auf Asyl unterstrichen und die staatlichen Gremien aufgerufen, ein effektives und faires Verfahren für alle Flüchtlinge zu gewährleisten. In einer mit großer Mehrheit verabschiedeten Erklärung sprach sich die Kreissynode des Kirchenkreises Simmern-Trarbach in Dichtelbach (Rhein-Hunsrück-Kreis) dafür aus, weitere legale Einwanderungsmöglichkeiten über ein Zuwanderungsgesetz zu schaffen, eine auf nachhaltige Strukturen in den Herkunftsländern zielende Entwicklungspolitik umzusetzen, eine gemeinsame europäische Flüchtlingspolitik zu regeln und die Voraussetzungen für eine rasche Integration von Flüchtlingen zu schaffen.
Finanzielle Herausforderung


Nach Ansicht des Kirchenkreises muss es Ziel einer humanen Flüchtlingspolitik sein, das Sterben an den EU-Außengrenzen zu beenden. "Menschen sind auf der Flucht, weil sie unerträgliches Leid in Form von Krieg, Folter, Mord und Vertreibung erlebt haben. Menschen sind auch auf der Flucht, weil sie in ihren Heimatländern keine Überlebenschance sehen. Es ist unsere christliche Pflicht, diesen Menschen zu helfen und Solidarität zu zeigen", heißt es in der Erklärung der Kreissynode.
Deren Verabschiedung stand am Ende einer umfangreichen Tagung, in der das Thema Flüchtlinge im Mittelpunkt stand. In zahlreichen Arbeitsgruppen hatten die Synodalen das Gespräch mit Flüchtlingen, die derzeit im Hunsrück leben, gesucht, sich über deren Situation informiert, aber auch rechtliche und soziale Fragen dabei angesprochen. "Überall in unserem Kirchenkreis leben mittlerweile Flüchtlinge. Unsere Kirchengemeinden sehen dies als diakonische Aufgabe, diesen Menschen zu helfen", unterstrich Diakoniepfarrerin Frauke Flöth-Paulus (Bell), die dabei auch auf die gute und enge ökumenische Zusammenarbeit verwies. "Flüchtlinge sind für uns eine große Herausforderung, der wir uns als Christen stellen wollen", unterstrich in Dichtelbach Superintendent Horst Hörpel.
Eine Herausforderung für die Protestanten auf dem Hunsrück und an der Mosel sind aber auch die Strukturen und Finanzen, die im Mittelpunkt des zweiten Synodentages standen. Bei nur drei Enthaltungen verabschiedete die Synode mit großer Mehrheit den Haushalt für 2015 mit einem Volumen von rund 6,4 Millionen Euro. Angesichts anstehender Strukturveränderungen durch mögliche Gemeindefusionen beantragte die Kreissynode zudem bei der Landeskirche, die Umsetzung des Verwaltungsstrukturgesetzes auf 2018 zu verschieben. dju

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