Provisorium bleibt bestehen

Weil die Umgestaltung des Parkplatzes Oberstadt nicht vorankommt, überlegt der Fürstenhof-Planer, ob er sich an den Baukosten für den Platz dann doch nicht beteiligt. Grund der Verzögerung ist der Bau des Rathauses in unmittelbarer Nähe des Parkplatzes.

 Am Zustand des Schotterparkplatzes zwischen Fürstenhof, Haus der Jugend und Schlossgalerie wird sich in den kommenden Monaten nichts ändern.TV-Foto: Archiv/Klaus Kimmling

Am Zustand des Schotterparkplatzes zwischen Fürstenhof, Haus der Jugend und Schlossgalerie wird sich in den kommenden Monaten nichts ändern.TV-Foto: Archiv/Klaus Kimmling

Wittlich. Städtebaulich ist er keine Zierde. Bei Regen ist er eine Zumutung. Dem Investor des Fürstenhofs ist er ein Dorn im Auge. Doch der Parkplatz Oberstadt mit seinem Schotterbelag wird wohl noch auf Monate hinaus in seiner heutigen Form bestehen bleiben.

Denn erst müssen die Pläne für den Bau des neuen Rathauses der Stadt Wittlich fertig werden, teilt Ulrich Jacoby, Sprecher der Stadtverwaltung, mit.

Das neue Rathaus wird in Sichtweite des Schotterparkplatzes unmittelbar neben dem Rathaus der Verbandsgemeinde Wittlich-Land gebaut. Ab Anfang 2013 sollen die Bediensteten dort arbeiten.

Nach der Kirmes wird der Projektentwickler aktiv



Ebenfalls unmittelbar an den Parkplatz angrenzend befindet sich der sogenannte Fürstenhof. In die Wohnanlage sind inzwischen die neuen und meist älteren Bewohner eingezogen.

Die Ladenpassage im Erdgeschoss des Komplexes befindet sich unterhalb des Niveaus des Parkplatzes. Das fiel den Verantwortlichen der Stadt wohl eher durch Zufall auf, als die Mitglieder des städtischen Bauausschusses im April 2009 in der Oberstadt unterwegs waren.

Schnell war die Lösung für diese Herausforderung gefunden: Um diese missliche Situation zu beheben, müsste der Platz im Rahmen der Gestaltung der Fläche um bis zu einem Meter abgesenkt werden.

Die Kosten für das Absenken seien auf rund 40 000 Euro geschätzt worden, sagt Stefan Kutscheid von der der Firma Faco, die den Fürstenhof entwickelt und geplant hat. Die Firma reagierte ebenfalls prompt. "Wir haben uns bereiterklärt, diese Summe zu übernehmen", sagt Kutscheid. Doch seitdem ist viel Wasser die Lieser runtergeflossen, ohne dass sich etwas tut.

Kutscheid ist über den nun bereits mehr als einem Jahr währenden Stillstand nicht froh. Ob er das Angebot zur Kostenbeteiligung angesichts der (Nicht-)Entwicklung bezüglich des Parkplatzes aufrechterhalte, müsse er noch prüfen, sagt der Projektentwickler auf TV-Anfrage.

Da sich in den kommenden Monaten aufgrund der Rathauspläne bei der Parkplatzgestaltung nichts tun wird, hat die Faco Konsequenzen gezogen. "Wir werden nach der Kirmes am Parkplatz und an der Zuwegung eine Lösung realisieren, die uns dann nur noch geringfügig beeinträchtigt", sagt Kutscheid, ohne näher auf seine Pläne einzugehen. Was dann mit dem Parkplatz, dem Rathausneubau für die Stadtverwaltung oder der Verkehrsführung in der Oberstadt geschehe, sei nicht mehr so entscheidend, sagt der Projektentwickler aus Bitburg.

Meinung

Oberstadt als Einheit begreifen

Stadtplanung bedeutet mehr als der Bau einzelner Gebäude, die dann wie zufällig nebeneinander rumstehen. Diese Einsicht muss sich in Wittlich noch durchsetzen. Die Schlossgalerie sieht so aus, als ob die Planer das Umfeld ignorierten. Und auch beim Fürstenhof endete das Blickfeld des Rats als Lenkungsorgan für die Stadtentwicklung an der Grundstücksgrenze. Die Konsequenz: Die Wohnanlage ist so gebaut, dass der zur Stadtseite gelegene Platz abgesenkt werden muss. Dessen Gestaltung wird sich vor allem am neuen Rathaus der Stadt ausrichten. Erste Pläne des Gebäudes legen den Schluss nahe, dass das Umfeld auch in diesem Fall keine Rolle bei der Planung spielt. Planerisches Stückwerk prägt somit weiter die Oberstadt. Doch das muss nicht sein, wenn das Plateau zwischen Bahnhof und Fürstenhof endlich als Einheit wahrgenommen wird. h.jansen@volksfreund.de

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