Provisorium gegen Platznot

BERNKASTEL-KUES. Der demografische Wandel ist zwar prognostiziert, aber er wirkt sich nicht überall gleich aus. Bestes Beispiel ist das Nikolaus-von-Kues-Gymnasium in Bernkastel-Kues, wo aus Platznot vom kommenden Schuljahr an Container als Unterrichtsräume zum Einsatz kommen.

Von Schülerschwund ist am Nikolaus-von-Kues-Gymnasium in Bernkastel-Kues nichts zu spüren. 74 Abiturienten haben vor wenigen Tagen die Schule verlassen, doch diese Anzahl wird zum kommenden Schuljahr mehr als nur kompensiert. Weil die Zahl der Anmeldungen sehr hoch ist, werden erstmals fünf fünfte Klassen notwendig. Darüber hinaus bekommt die Oberstufe Zuwachs von Schülern anderer Schulen. Somit steigt die Schülerzahl von 915 auf 1005. Damit einher geht ein Raumproblem. "Wir haben schon jetzt zu wenig Platz", sagt Schulleiter Karl-Heinz Musseleck. So bestehe keine Möglichkeit, weitere Räume als Klassen- beziehungsweise Kursräume zu nutzen. Mittlerweile werde auch in Fachräumen normaler Unterricht erteilt. Das gleiche gelte für einen Raum der Bibliothek, einen Raum im Souterrain sowie einen Aufenthalts- und einen Mehrzweckraum. Ein Defizit an Unterrichts- und Fachräumen ist auch bei einem Ortstermin mit Experten dokumentiert worden. Zumindest in den beiden kommenden Jahren ist mit einem weiteren Anstieg der Schülerzahlen - und damit einer Verschärfung der Raumnot - zu rechnen. Bis etwa 2013, so Musseleck, werden die Zahlen der neuen Schüler voraussichtlich auch nur unwesentlich zurück gehen. Zumindest kurzfristig kann für etwas Linderung der Probleme gesorgt werden. Das Gymnasium wird ab dem kommenden Schuljahr die beiden Container nutzen, die auf dem Gelände der benachbarten Hauptschule stehen. Die Container wurden vor dem laufenden Schuljahr errichtet. Sie dienen der neuen Ganztagsschule für die Zeit des Übergangs, bis der im Bau befindliche Anbau fertig ist. Dies wird zum neuen Schuljahr der Fall sein. Die geleasten Container werden dann frei. Der Kreisausschuss hat dieser Lösung einstimmig zugestimmt. Die Jahresmiete für die beiden Container beträgt 25 000 Euro. Zudem muss Mobiliar beschafft werden (Kosten zirka 10 000 Euro). Die Container werden an ihrem angestammten Platz bleiben. Vom Hinterausgang des Gymnasiums wird nach Musselecks Auskunft ein Weg zu den beiden Räumen führen. Im Laufe der nächsten zwei Monate wird, so Alfons Kuhnen, Pressesprecher der Kreisverwaltung, mit der Aufsichts- und Dienstleistungs-Direktion Trier (ADD) auch über eine mögliche bauliche Erweiterung des Gymnasiums gesprochen. Die ADD ist als Schulaufsichtsbehörde für diese Planungen zuständig.

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