Prozess: Geplantes Asylheim in der Eifel verwüstet — Staatsanwalt fordert Bestrafungen für sechs Jugendliche

Wittlich · Im Prozess um die Verwüstung einer geplanten Flüchtlingsunterkunft in der Eifel hat die Staatsanwaltschaft für alle sechs Jugendlichen eine Verurteilung wegen Hausfriedensbruchs und Sachbeschädigung gefordert.

Bei den Vandalismus-Aktionen sei es dem Sextett darum gegangen, zu verhindern, dass das ehemalige Hotel als mögliche Unterkunft für Flüchtlinge genutzt wurde, sagte Staatsanwalt Arnold Schomer am Dienstag vor dem Amtsgericht Wittlich.

Je nach Art der Beteiligung an der Tat vom vergangenen Oktober forderte Schomer für die 16- bis 18-Jährigen unterschiedliche Strafen: Sie reichten vom reinen Schuldspruch plus 100 Stunden gemeinnützige Arbeit über zwei Wochen Jugendarrest bis hin zu einem Jahr Jugendstrafe ohne Bewährung. Alle Angeklagten sollten nach dem Jugendstrafrecht verurteilt werden, sagte der Staatsanwalt. Teils wurden noch andere Delikte wie Diebstähle und Einbrüche einbezogen.

Einige der Jugendliche wiesen eine rechte Gesinnung auf. Sie gehörten aber keineswegs einer Vereinigung an, die rechtsradikal ausgerichtet sei, sagte Schomer. Ein 16-Jähriger soll zudem Hakenkreuze auf Türen und Wände geschmiert haben. Die Angeklagten hatten zugegeben, einen Großteil der Einrichtung zertrümmert zu haben. Die Verteidiger forderten mildere Strafen für ihre Mandanten. Die Jugendlichen entschuldigen sich alle am Ende bei dem Hotelbesitzer. Das Urteil sollte noch am Dienstag gesprochen werden.

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