Prozess um Verwüstung von geplantem Asylheim — Sechs Jugendliche werden verurteilt

Wittlich · Nach der Verwüstung einer möglichen Flüchtlingsunterkunft in der Eifel sind sechs Jugendliche wegen Hausfriedensbruchs und Sachbeschädigung verurteilt worden. Die Strafen variierten zwischen 150 Stunden gemeinnütziger Arbeit und einem Jahr Jugendstrafe ohne Bewährung.

"Das war ein Akt von höchster Feindseligkeit. Dahinter stand eine krude Abneigung gegen Ausländer", sagte Richter Josef Thul am Dienstag im Amtsgericht Wittlich. Mit der Vandalismus-Aktion hätten die 16- bis 18-Jährigen auf ein Gerücht reagiert, dass in dem ehemaligen Hotel in Landscheid (Kreis Bernkastel-Wittlich) möglicherweise Asylbewerber einziehen sollten.

Je nach Art der Beteiligung an der Tat im vergangenen Oktober wurden die Jugendlichen und Heranwachsenden unterschiedlich bestraft: Von einer Verwarnung und 150 Stunden gemeinnütziger Arbeit bis zu einem Jahr Jugendstrafe ohne Bewährung. Teils wurden noch andere Delikte wie Diebstähle und Einbrüche einbezogen.

Bei der Tat war die jungen Leute mehrfach in das leerstehende Hotel eingedrungen und hatten einen Großteil der Einrichtung unter anderem mit einer Spitzhacke und einem Vorschlaghammer zertrümmert. Ein 16-Jähriger hatte zudem mehrere Hakenkreuze und Nazi-Symbole an Türen und Wände geschmiert. Nach Angaben des Hotelbesitzers belief sich der Schaden auf 100.000 Euro.

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