Prüfungsstandorte bleiben erhalten

Fahrschüler im Raum Bernkastel-Kues/Traben-Trarbach können aufatmen. Die Theorie-Prüfstellen vor Ort (der TV berichtete mehrfach) bleiben erhalten.

Bernkastel-Kues/Traben-Trarbach. "Die Landesregierung will alle angefragten Standorte (Bernkastel-Kues, Traben-Trarbach und Hermeskeil) weiterhin als Prüfstandorte sichern", informiert das Mainzer Verkehrsministerium am Montagabend per E-Mail. Laut Pressesprecherin Beate Schröder hat sich bei Gesprächen mit Tüv und Fahrerlehrerverband gezeigt, dass alle Beteiligten eine Lösung wollten, "die den Interessen des ländlichen Raumes noch mehr entgegen kommt". Daher sollten an den Standorten weiterhin theoretische Führerscheinprüfungen abgenommen werden können. Mit den Kommunen seien kommende Woche Gespräche geplant.

Hintergrund ist die Umstellung auf elektronische PC-Führerscheinprüfungen. Da bei der Neuausstattung der Räume Datenschutz und Manipulationssicherheit gewährleistet sein sollen, wollte der Tüv auf gemietete Räume weitgehend verzichten. Ein Pluspunkt der Moselstädte dürfte daher die in den Rathäusern vorgehaltenen Prüfungsräume sein. Bernkastel-Kues habe jedwede Unterstützung zugesichert, betont Bürgermeister Ulf Hungert. Gerade für Mittelzentren sei es sehr wichtig, ein solches Angebot zu erhalten. Ansonsten müssten Hunderte Fahrschüler weite Fahrten in Kauf nehmen und es ginge ein Stück Infrastruktur verloren. Sein Traben-Trarbacher Kollege Ulrich Weisgerber meldet sich sogar eigens aus dem Urlaub, um die "frohe Kunde" zu kommentieren. Das sei "ein Signal, dass man die Sorgen und Nöte der Menschen ernst nimmt". Wer selbst Kinder habe, wisse, wie schwierig es sei, Schule und Fahrunterricht zu koordinieren. Abgesehen davon passe es nicht, wenn sich ein Monopolist wie der Tüv aus der Fläche zurück ziehe. Seiner Überzeugung nach wäre den Bemühungen aber ohne die Presse, "die den Finger in die Wunde legt und damit die Bevölkerung zu Mitwissern macht", kaum Erfolg beschieden gewesen.

Bernd Gutweiler, Morbacher Kreisvorsitzender des Fahrlehrerverbandes Rheinland, ist gleicher Meinung. Der Erfolg sei einzig der TV-Berichterstattung zu danken.

Meinung

Selbstbewusst zum Ziel

Die Tüv-Geschichte ist ein Paradebeispiel für das Leben auf dem Lande. Vieles, was dem Bürger nutzt und was er braucht, wird abgezogen und in größeren Orten und Städten konzentriert. Da muss sich niemand wundern, wenn auch die Menschen Landflucht begehen. Die Tüv-Geschichte ist aber auch ein Beispiel dafür, dass Widerstand und öffentliche Aufmerksamkeit etwas Positives bewirken können. Das wird nicht immer gelingen. Aber das Tüv-Beispiel zeigt, dass mit selbstbewusstem Auftreten manches erreicht werden kann. Und der TV hilft dabei gerne mit. c.beckmann@volksfreund.de

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