Pulver gibt weiter Rätsel auf

Das Rätsel um das Pulver, das einen Großeinsatz im Bitburger Schleckermarkt zur Folge hatte, ist nicht gelöst. Solange kein Untersuchungsergebnis vorliegt, bleibt die Filiale weiter geschlossen. Die Drogerie-Mitarbeiter, die nach dem Kontakt mit dem Pulver an Haut- und Atemwegsreizungen litten, sind wieder wohlauf.

 Der Bitburger Drogeriemarkt ist seit dem Auftauchen eines rätselhaften Pulvers geschlossen. TV-Foto: Dagmar Schommer

Der Bitburger Drogeriemarkt ist seit dem Auftauchen eines rätselhaften Pulvers geschlossen. TV-Foto: Dagmar Schommer

Bitburg. (scho) Licht aus, Tür zu: Seit dem Großeinsatz am Freitagabend ist die Schlecker-Filiale in der Trierer Straße in Bitburg geschlossen. Das Pulver, das bei vier Menschen zu Hautrötungen, Atembeschwerden und Reizungen der Schleimhäute geführt hat (der TV berichtete), ist Stadtgespräch. Um was es sich bei der Substanz handelt, ist weiter unklar.

Untersuchung wird noch Tage dauern



Derzeit wird das weiß-gelbliche Pulver vom Landesamt für Umwelt, Wasserwirtschaft und Gewerbeaufsicht in Mainz analysiert. "Bislang haben wir nichts Verdächtiges gefunden", sagt Gerd Plachetka, Pressesprecher des Landesamts. Mit einem Ergebnis rechnet er "in den nächsten Tagen". Es ist der zweite Versuch, zu klären, was es mit dem Pulver auf sich hat.

"Die erste Untersuchung einer Luftprobe hat kein konkretes Ergebnis gebracht", sagt Klaus Salzburger vom Ordnungsamt der Stadt Bitburg. Er war am Freitagabend vor Ort. "Ich wurde von der Feuerwehr in den Markt gerufen, weil vier Menschen über Gesundheitsbeschwerden geklagt haben", sagt Salzburger. Die Betroffenen seien wieder wohlauf: "Bereits bei der Behandlung im Krankenhaus hatten sich ihre Symptome gebessert."

Die Polizei Bitburg schließt einen strafrechtlich-relevanten Hintergrund aus. "Wir haben keine Ermittlungen aufgenommen", sagt Wolfgang Zenner von der Polizei Bitburg, die zusammen mit den rund 40 Mann der Feuerwehr und dem Gefahrstoffzug des Eifelkreises Bitburg-Prüm im Einsatz war.

Die beiden Mitarbeiter des Marktes hatten, nachdem sie Gesundheitsbeschwerden bemerkt hatten, zwei ihnen bekannte Mitarbeiter des THW angerufen, bei denen dann ebenfalls die Symptome aufgetreten sind. "Die kamen dann mit einem Tütchen des Pulvers zur Feuerwache", sagt der Bitburger Feuerwehr-Chef Manfred Burbach. Das Pulver war wohl auf verpackte Waren geraten, die in einem Container angeliefert wurden. Wie das Pulver auf die Waren gekommen ist, ist ebenfalls unklar.

Umsatzausfälle erreichen "spürbares Ausmaß"



"Wir können uns nicht erklären, um was für ein Pulver oder um welche Verunreinigungen es sich hier handelt", sagt Uwe Blank, Marketing-Direktor der Schlecker-Zentrale in Ehingen. Weder im Lager noch beim Fahrer, der die Ware geliefert hat, seien irgendwelche Gesundheitsbeschwerden aufgetreten. "Der Firma Schlecker liegt natürlich im Mitarbeiter- und Kundeninteresse an einer schnellen und vollständigen Aufklärung", sagt Blank. Hinzu kommt: Die Umsatzausfälle der seit Tagen geschlossenen Filiale würden inzwischen "ein spürbares Ausmaß" annehmen.

Wann der Markt wieder geöffnet wird, entscheiden das Gesundheitsamt und das Gewerbeaufsichtsamt, sobald ein Untersuchungsergebnis vorliegt. Salzburger berichtet von Vermutungen, dass es sich vielleicht auch um eine allergische Reaktion auf einen harmlosen Stoff handeln könnte, aber Genaues wisse keiner: "Bald sind wir hoffentlich schlauer."

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort