Quak, quak, jetzt ist Frühling!

Eine vielleicht uralte, aber sicherlich die schönste Art, "Frohe Pfingsten" zu wünschen, wird in einigen Orten der Mark Thalfang aufrechterhalten. Der "Pfingstquak" verkündet den Beginn der warmen Jahreszeit. Mit ganz besonderen Pfannkuchen geht diese Freude auch durch den Magen.

Thalfang. (doth) "Quak-quak" tönt es aus einem fahrbaren Busch, der zum Pfingstgruß festlich geschmückt ist. Zwei Kinder sitzen darin. Sie quaken die frohe Kunde in die Welt hinaus: Jetzt ist Frühling, und die Natur ist erwacht. Einen halben Tag lang haben 30 Kindern Äste und Zweige gesammelt. Weitere Kinder brachten Blumen vorbei, um das pyramidenförmige Lattengestell vor dem Haus von Familie Reinhard und Rita Biel in der Koblenzer Straße in Thalfang in ein buntes Kunstwerk zu verwandeln. Der auf einen Handwagen gebaute Pfingstgruß wurde an Pfingstmontag durch die Straßen und Gassen Thalfangs gezogen. Vorneweg mit einem Glücksbringer, dem Schornsteinfeger, wurden Eier, Mehl und Geld für die besonderen Pfannkuchen gesammelt, die Küchenchefin Sonja Kiefer mit ihrem zehnköpfigen Team in der Festhalle zubereitete. "Da kommen auch viele ehemalige Thalfanger, um dieses köstliche Stück Heimat zu genießen", weiß Vera Höfner, die das Dekorieren organisierte und kräftig mithalf. Leider wird der Brauch immer seltener", bedauert Reinhard Biel. Seine Familie übernahm den Pfingstquak 2001 vom aufgelösten Gesangsverein samt "Geheimrezept" für die Pfannkuchen.

Bis in die 70er Jahre organisierten das immer Schulklassen ein Jahr vor ihrer Schulentlassung. Ob diese Tradition bis auf die alten Kelten zurückgeht, kann niemand mehr sagen. Fest steht jedoch, dass viele Riten und Gebräuche dieser Vorfahren sich bis heute erhalten haben.

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