Rachtiger ermöglicht bessere Sicht in den Himmel

Das vermutlich größte doppelte Teleskop der Welt entsteht derzeit an der Mosel. Gebaut wird es von dem Rachtiger Dieter Martini für einen Privatkunden in Italien. Mit den beiden 60 Zentimeter großen Spiegeln können Sternengucker mit zehntausendfacher Vergrößerung das Weltall betrachten.

 Dieter Martini hat das Teleskop auf seiner Terrasse aufgebaut, weil es aufgrund seiner Größe nicht in die Werkstatt passt. In Kürze wird ein italienischer Hobbyastronom damit die Sterne betrachten.TV-Foto: Christoph Strouvelle

Dieter Martini hat das Teleskop auf seiner Terrasse aufgebaut, weil es aufgrund seiner Größe nicht in die Werkstatt passt. In Kürze wird ein italienischer Hobbyastronom damit die Sterne betrachten.TV-Foto: Christoph Strouvelle

Zeltingen-Rachtig. (cst) Dieter Martini steht vor dem Gerüst eines doppelten Teleskops. "Meines Wissens ist ein solch großes doppeltes Teleskop noch nie gebaut worden", sagt der 57-jährige Schreinermeister. Die beiden 60 Zentimeter großen gekrümmten Spiegel vergrößern den einfallenden Lichtfaktor um das Zehntausendfache und sind so besonders lichtstark.

Hobbyastronomen schauen mit Teleskopen nicht so weit in das Weltall hinein. "Durch die Bündelung des Lichteinfalls werden auch Sterne mit einer geringeren Leuchtkraft sichtbar, die sonst dem menschlichen Auge verborgen bleiben", erläutert Martini.

Gebaut hat der Rachtiger sein neuestes Teleskop für einen italienischen Privatkunden. Das Gerät wiegt 100 Kilogramm und ist für einen einfacheren Transport zerlegbar. In fünf Minuten kann es dann wieder zusammengebaut und per Lasereinrichtung neu justiert werden. "Das ist wichtig, damit man das Teleskop auf Berge mitnehmen und aufbauen kann", erklärt Martini.

Wegen der geringeren Luftschichten sind von höher gelegenen Standorten mehr Himmelskörper sichtbar. Den besseren Himmelsblick lässt sich Martinis Kunde einiges kosten: Wenn er die Spiegel mit eigener Hand eingebaut hat, hat er 20 000 Euro in sein Hobby investiert.

Martini interessiert sich seit den 70er Jahren für die Astronomie. Der gelernte Schreiner hat erst für sich selbst, dann für Freunde Teleskope produziert. Seit 2004 lebt er hauptberuflich davon. Seine Kunden kommen aus ganz Europa.

Für den Bau der Teleskope verwendet Martini wasserfeste Sperrholzplatten aus Birkenholz. "Diese sind leicht und daher für einen Transport der Teleskope ideal." Martini berechnet nach den Größen der Spiegel die Ausmaße des Teleskops und baut den Körper mit der Fokussierung. Allerdings sind die harten Birkenholzplatten nicht einfach zu verarbeiten: "Das ideale Werkzeug habe ich noch nicht gefunden."

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