Radler rasen und schwitzen am Erbeskopf

Thalfang · Rundum zufrieden haben sich Teilnehmer und Organisatoren des zehnten Erbeskopfmarathons gezeigt. Die Fahrer loben Streckenführung und Organisation. Die Veranstalter begrüßen wie geplant 1000 Mountainbiker am Start. Allerdings sind auch zwei schwere Stürze zu verzeichnen.

Thalfang. Die ersten Radler keuchen schon in Hilscheid. "Habt Ihr was zu trinken?", fragt ein Mountainbiker die anfeuernden Zuschauer. Grit Schinzel, die sich mit ihrem frisch angetrauten Ehemann auf der 65-Kilometer-Strecke abrackert, schimpft nach einer heftigen Steigung: "Das war keine gute Idee von meinem Mann." Dabei haben die beiden noch nicht die Hälfte ihrer Tour absolviert, und der Erbeskopf mit seinen 816 Metern Höhe wartet noch. Nicht umsonst lautet das Motto des Erbeskopfmarathons: "Ist er zu stark, bist du zu schwach."
Über 1000 Mountainbiker begrüßen die Sportfreunde Thalfang in diesem Jahr beim Erbes-kopfmarathon in Thalfang. Drei Strecken stehen zur Auswahl: 112 Kilometer mit 3080 zu überwindenden Höhenmetern, 68 Kilometer (1700 Höhenmeter) sowie die Anfängertour von 38 Kilometern Länge (780 Höhenmeter). Bei allen drei Strecken passieren die Fahrer den Erbeskopf. Der älteste Starter ist der 66-jährige Kurt Schenk aus Bad Breisig.
"Die meisten Starter haben wir mit fast 500 Meldungen auf der 38-Kilometer-Strecke", sagt Siggi Treibler, Pressesprecher der Sportfreunde Thalfang. Dazu zählen zum einen Tempofahrer, die die Runde mit einer durchschnittlichen Geschwindigkeit von 28 Kilometern pro Stunde zurücklegen, Genussbiker und Radler, die zum ersten Mal an einem solchen Wettbewerb teilnehmen. Der Morbacher Stefan Schmitt startet zum fünften Mal in Thalfang auf der Anfängerschleife. "Das ist eine Strecke, die auch Normalsterbliche absolvieren können", sagt er. Mehr als 122 Fahrer begeben sich auf die Marathonstrecke von 112 Kilometern. Im vergangenen Jahr waren es noch 160 Starter. Einige Rad-sportorganisationen hatten den Thalfanger Erbeskopfmarathon dieses Jahr nicht in ihre Jahreswertung mit einbezogen, so dass vor allem die holländischen Fahrer bei anderen Wettbewerben starten. "Wir haben dieses Jahr 120 niederländische Fahrer weniger", sagt Treibler. Trotzdem stellen die Oranje-Fahrer mit 45 Meldungen das stärkste ausländische Kontingent. Eine von ihnen ist Linda Jansen, die zum dritten Mal in Thalfang startet. "Das Rennen ist gut organisiert, und die Landschaft schön", sagt sie. Zudem nehmen Teilnehmer aus Luxemburg, Belgien, Schweiz, Frankreich, Österreich, Spanien und den USA am Marathonrennen teil. Die vielen Anmeldungen aus der näheren Region haben die fehlende Zahl der Niederländer ausgeglichen, so dass es doch wieder 1000 Teilnehmer sind.
Treibler zieht ein positives Fazit: "Die Teilnehmer waren zufrieden, und organisatorisch hat alles bestens geklappt", sagt er. "Nach dem Abbau starten wir sofort mit der Vorbereitung des Erbeskopfmarathons 2012." Ein paar Unfälle gibt es doch: Zwei Radler stürzen schwer, einer bricht sich das Schlüsselbein, der andere wird mit einem Schädel-Hirn-Trauma per Hubschrauber ins Krankenhaus eingeliefert. Außerdem werden laut Christian Becker, Bereitschaftsleiter des Deutschen Roten Kreuzes, etwa 25 Fahrer, die Schürfwunden hatten, versorgt.

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