Radweg durchs Höllental soll Lücke schließen
Bengel/Reil/Alf · Von Wittlich bis Bengel lässt sich wunderbar radeln - entlang der Mosel sowieso. Doch an der Kreisgrenze zu Cochem-Zell, etwa zwei Kilometer hinter Bengel, ist an einer Leitplanke quer über dem vorhandenen Radweg neben der B 49 Schluss. Seit über sechs Jahren wird an dem Lückenschluss geplant. Laut Straßenbaubehörde könnte nun im kommenden Jahr Baurecht bestehen.
Bengel/Reil/Alf. Es ist schon sechs Jahre her, dass der Landesbetrieb Mobilität (LBM) Cochem-Koblenz eine Machbarkeitsstudie für einen Radweg vom Alftal zur Mosel erstellte (der TV berichtete). Dieser Radweg zwischen Bengel und Alf, entlang der B 49 durch das enge Höllental, wäre aus Sicht der beiden Verbandsbürgermeister Otto Maria Bastgen (Kröv-Bausendorf) und Karl-Heinz Simon (Zell) das I-Tüpfelchen im engmaschigen Radwegenetz der Region und eine weitere touristische Attraktion. Verbindet er doch die Eifel und das Alftal mit der Mosel.
Auch die Ortsbürgermeister der drei Alftalgemeinden Bausendorf, Kinderbeuern und Bengel sowie der Moselgemeinde Alf wünschen sich den Lückenschluss. Seit fast sechs Jahren liegt also die Machbarkeitsstudie vor. Sechs Jahre, in denen die Straßenbauer des LBM Cochem-Koblenz mit den Naturschutzbehörden verhandelten. Laut LBM liegt nun ein Gutachten vor, dass im Wesentlichen die vor sechs Jahren geplante Variante bestätigt. Demnach würde der neue Radweg (Gesamtlänge: 2,8 Kilometer) etwa 230 Meter vor dem Kreuzungsbauwerk des Alfbaches beginnen und weiter über einen vorhandenen Wirtschaftsweg westlich des Alfbaches verlaufen. Im Bereich einer Streuobstwiese zweigt der geplante Radweg in Richtung Alfbach ab und erreicht diesen in Höhe des vorhandenen Fußgängersteges. Es ist vorgesehen, den Alfbach etwa 500 Meter hinter diesem Fußgängersteg mittels eines Stegbauwerks zu kreuzen. Weiter verläuft der Radweg dann talseitig entlang der B49 bis Alf-Fabrik, wo er auf den vorhandenen Radweg stößt.
Anspruchsvolles Arreal
Bernd Cornely, Leitender Baudirektor des LBM Cochem-Zell: "Es handelt sich um einen kompletten Neubau in einem ökologisch und topografisch anspruchsvollen Areal. Daher sind neben der technischen Planung vor allem auch komplexe naturschutz- und wasserrechtliche Untersuchungen erforderlich. Die Planungen sind so weit fortgeschritten, dass wir demnächst das Planfeststellungsverfahrens beantragen können."
Dieses Verfahren schafft die baurechtlichen Voraussetzungen für das Projekt und ist sozusagen die Baugenehmigung. Die geschätzten Kosten, die komplett der Bund trägt, beziffert der LBM auf rund vier Millionen Euro. Der LBM geht derzeit davon aus, dass im Verlauf des kommenden Jahres Baurecht erlangt werden kann und die Arbeiten ausgeschrieben werden können, macht aber auch deutlich: "Das ist abhängig von den dann zur Verfügung stehenden Haushaltsmitteln des Bundes für den Bau von Radwegen."