Radweg sorgt für Streit im Rat

KRÖV/KINHEIM. Streit bahnt sich an zwischen den Verbandsgemeindewerken Kröv-Bausendorf und der Gemeinde Kinheim. Streitobjekt ist der von den Verbandsgemeindewerken geplante Ausbau der Straße zur Kläranlage Kröv-Zeltingen, die außer als Radweg auch als Zufahrt für Schlammfahrzeuge und sonstige Zulieferer genutzt wird.

Diese Straße zu der Kläranlage im Ortsteil Kindel wird in den Monaten April/Mai und Oktober/November von Schlammfahrzeugen und sonstigen Zulieferfahrzeugen stark frequentiert. Daraus ergibt sich, dass Radfahrer grundsätzlich gezwungen sind, auf den Bereich neben der asphaltierten Straße auszuweichen. Obwohl die Kläranlage vor dem Radweg Bestand hatte, ergaben sich Vorfälle mit Radfahrern, die größere Ärgernisse verursachten. Für Werkleiter Hajo Neumes war dies keine befriedigende Lösung, und so wurden Überlegungen angestellt, die bisherige Straße - die auch gleichzeitig Radweg ist - vernünftig auszubauen, damit sowohl Radfahrer als auch Zulieferfahrzeuge sie problemlos nutzen können. Werkleiter Neumes stellte in dem Zusammenhang fest, dass beim damaligen Bau des Radweges die Bedeutung dieser Straße als Zufahrt zur Kläranlage zu wenig beachtet worden sei. Der Werkausschuss der Verbandsgemeinde hat den Geschehnissen Rechnung getragen und im Mai 2006 beschlossen, die Straße zur Kläranlage auszubauen. Die Zustimmung der Gemeinde Kinheim zu der geplanten Baumaßnahme stand auf der jüngsten Tagesordnung des Gemeinderates zur Diskussion. Ortsbürgermeister Günter Jacoby war von dem geplanten Ausbau nicht begeistert. Stattdessen brachte er eine neue Variante der Straßenführung für den Schwerlastverkehr zur Kläranlage in die Diskussion. Nach seiner Auffassung ist die Straßenführung durch das Wohngebiet Brückenstraße und über den anschließenden unbefestigten Wirtschaftsweg die bessere Alternative. Damit will er dem Radtourismus mehr als bisher von den schweren Fahrzeugen Vorrang einräumen. Bastgen sieht Belästigung der Anwohner

Völlig anders sah dann Bürgermeister Otto Maria Bastgen die Situation. Nach seiner Auffassung haben die Verbandsgemeindewerke im Sinne des Bürgers entschieden. Es sei undenkbar, dass der Verkehr durch das Wohngebiet geleitet werde. Er sieht eine große Belästigung der dort wohnenden Bürger, die dann noch bei evenvuell auftretenden Straßenschäden zur Kasse gebeten würden. Letztendlich würde dann der von Günter Jacoby vorgeschlagene Weg wieder in den Radweg münden. Unterstützung erhielt der Bürgermeister vom 1. Beigeordneten Reinhard Molitor und von Ratsmitglied Horst-Leo Trossen. Für den Vorschlag des Ortsbürgermeisters sprach sich das Ratsmitglied Walter Klink aus. Nach eingehender Diskussion über beide Varianten beschloss der Gemeinderat auf Vorschlag von Peter Trier (CDU), den Tagesordnungspunkt vorerst zu vertagen. Der Beschluss wurde damit begründet, dass die VG-Werke dem Gemeinderat Kinheim eine Detailplanung ihres Vorschlages und konkrete Zahlen über das erwartete Verkehrsaufkommen vorlegen. In der nächsten Sitzung des Rates soll eine Entscheidung fallen.

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