Räumdienst für Tretminen

WOLF. Wer selbst schon einmal reingetreten ist, weiß es zu schätzen: Mit neuen Hundetoiletten wollen Tierbesitzer, Bürgerverein und Stadtverwaltung Wiesennutzer in Wolf vor unangenehmen Überraschungen schützen.

Bevor Missverständnisse entstehen, eine Warnung vorab: Hundebesitzer müssen ihrem Hund weder das Pinkeln im Sitzen beibringen, noch ihm eintrichtern, dass er nach seinem Geschäft die Brille wieder runter klappen muss. Für den Hund ändert sich nichts - er kann seine Sache nach wie vor mit der selben Gelassenheit, Gleichgültigkeit oder Konzentration verrichten. Die einzigen, die sich umstellen müssen, sind Herrchen und Frauchen. Was von weitem aussieht wie ein weißer Briefkasten, entpuppt sich beim näheren Betrachten als Angebot für Hundebesitzer. Seit vergangener Woche stehen in Wolf drei Hundetoiletten, eine am Friedhof und zwei an der Moselpromenade. Im oberen Kasten sind Einweg-Beutel, mit denen der Hundekot aufgesammelt werden kann, und im Behälter darunter wird dann das Ganze entsorgt.Viele Hundebesitzer haben gespendet

Es habe oft Beschwerden gegeben, sagt Connie Glitzenhirn, selbst Besitzerin eines Schäferhundes und Initiatorin der Hundeklo-Aktion. Schilder, die darauf hinweisen, dass Hunde an der Leine geführt werden sollen, gibt es schon länger. Doch wer unverhofft in einen Haufen tritt, dem ist es letztendlich egal, ob der schwanzwedelnde Verursacher zum Zeitpunkt des Verrichtens an der Leine lief. 27 Hundebesitzer gibt es in Wolf. Connie Glitzenhirn hat mit allen gesprochen - und Erfolg gehabt: 22 Herrchen und Frauchen haben das Problem herrenloser Hundehaufen erkannt und fast 400 Euro für die erste Wolfer Hundetoilette gespendet. Ein Engagement, von dem auch der Bürgerverein und die Stadt Traben-Trarbach begeistert waren und jeweils eine weitere Anlage finanzierten. "Die Standorte sind so ausgewählt worden, dass man immer ein Auge darauf hat", sagt Traben-Trarbachs Stadtbürgermeisterin Heide Pönnighaus. Sie könne sich durchaus vorstellen, Hundebesitzern, die das Angebot ignorieren, ein Bußgeld aufzubrummen. "Wir müssen allerdings erst die Satzung überprüfen und notfalls ändern", sagt sie.Tüten werden über Spenden finanziert

Damit die Hundeklos auch immer einsatzbereit sind, hat Glitzenhirn sich bereit erklärt, die Kästen regelmäßig aufzufüllen. Die ersten 4000 Tüten sind bereits über Spenden der Hundebesitzer finanziert, sagt sie, danach werde die weitere Bestückung über Sponsoren laufen. Sie und Edgar Langen, Vorsitzender des Bürgervereins, sind zuversichtlich, dass die ungewöhnlichen Toiletten auch genutzt werden. "Die Akzeptanz wird allein dadurch erhöht, dass man es auch direkt entsorgen kann", sagt Langen. Falco, der Hund von Connie Glitzenberger, ist allerdings noch ein wenig skeptisch. Er schnuppert an einer der neuen Toiletten am Moselufer, entscheidet sich beim Markieren dann aber doch für den benachbarten Laternenmast.

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