Blick in die Geschichte „Morgen früh lebt mein Mandant nicht mehr“: Der Tod des Terroristen Holger Meins in Wittlich

Wittlich · Der RAF-Mitglied Holger Meins ist im November 1974 in der Justizvollzugsanstalt Wittlich nach einem Hungerstreik gestorben. Wer trägt Schuld an dem Tod des Terroristen? Der Anstaltsarzt? Oder Meins und seine Mitstreiter? Eine Historikerin und ein Zeitzeuge erinnern an den Fall.

 Holger Meins starb 1974 in der JVA Wittlich. Eine Historikern hat den Fall nun in einem Vortrag vor Ort erläutert. Foto: Archiv

Holger Meins starb 1974 in der JVA Wittlich. Eine Historikern hat den Fall nun in einem Vortrag vor Ort erläutert. Foto: Archiv

Foto: dpa

Wittlich, 9. November 1974, Block A, erster Stock, Zelle 51. An diesem Tag und an diesem Ort starb Holger Meins, Pfadfinder, Filmemacher, RAF-Terrorist. Nach einem mehr als zweimonatigen Hungerstreik und wenige Stunden nach dem Besuch seines Anwalts Siegfried Haag. „Ich merkte, dass er wusste, dass er sterben wird, dass dies sein letztes Gespräch war“, sagte Haag einen Tag nach dem Tod von Meins in der ARD-Tagesschau. „Morgen früh lebt mein Mandant nicht mehr“, hatte der Jurist bei seinem Besuch noch zu den Vollzugsbeamten gesagt. Er hatte Recht.