Ramona Sturm macht sich auf dem Weg zur nächsten Krone

Moselkern · Nur noch wenige Wochen und ihre Amtszeit als Moselweinkönigin ist zu Ende. Ramona Sturm aus Moselkern wird dann ihre Krone an ihre Nachfolgerin übergeben. Denn die Neue wird bereits am 16. September in der Europahalle in Trier gewählt und gekrönt werden.

 Er ist schuld daran, dass seine Enkelin Ramona vom Wein besessen ist: Opa Helmut. Foto: Hans-Josef Korz

Er ist schuld daran, dass seine Enkelin Ramona vom Wein besessen ist: Opa Helmut. Foto: Hans-Josef Korz

Moselkern. Dass Moselweinkönigin Ramona Sturm mit einem lachenden und ein weinenden Auge auf den Termin am 16. September blickt, ist nicht verwunderlich: Für die 22-jährige Studentin aus Moselkern geht dann ein ereignisreiches Jahr als Repräsentantin der Winzer von Mosel, Saar und Ruwer zu Ende.
"Die Zeit ist wie im Flug vergangen", sagt sie nachdenklich. "Ich hatte kaum Zeit zum Nachdenken, denn mein Aufgabengebiet war vielfältig, spannend und umfangreich".
200 Veranstaltungen pro Jahr


Neben Auftritten bei Gebietspräsentationen, Messen, Winzerfesten und auf Weinmärkten gehörten auch die Besuche rund um ihren Heimatort zum Tagesgeschäft. So kamen rund 200 Veranstaltungen im Jahr ihrer Regentschaft zusammen. Die Reisen führten sie auch ins Ausland, beispielsweise nach Belgien, Skandinavien und sogar bis nach Asien. "Ich kann es eigentlich immer noch nicht so recht fassen", sagt Ramona Sturm. Aber ob Moselweinkönigin oder Studentin für das Realschullehramt: Starallüren hat sie nicht entwickelt. Nach dem anstrengenden Jahr könnte sie eigentlich ans Studieren und Ausruhen denken, aber Ramona hat andere Pläne: Sie hat sich für die Wahl zur Deutschen Weinkönigin beworben. "Versuchen werde ich es auf jeden Fall", sagt sie lachend und eilt in ihr Zimmer, um sich für den nächsten Dreh umzuziehen. Ein Kamerateam dreht ein Bewerbungsvideo für die Wahl zur Deutschen Weinkönigin und besuchte mit ihr bereits die Uni in Koblenz und den Bremmer Calmont. Nun stehen Aufnahmen mit der Familie in Moselkern auf dem Programm.
Die Aufnahmen produziert der Food- und Weinjournalist Wolfgang Junglas. Der aus Mayen stammende freie Fernsehredakteur filmt seit 1987 Weinsendungen für das SWR-Fernsehen. Seit 1987 berichtet er für den SWR von der Wahl der Deutschen Weinkönigin und dreht die Bewerbungsfilme mit den Kandidatinnen. "13 an der Zahl", sagt er.
Inzwischen wirbelt Ramona in die Familienrunde und umarmt ihren Opa Helmut. "Der ist eigentlich schuld, dass der Weinbau mich so fasziniert", sagt sie und erzählt, dass sie als Kind immer im Wingert mit dabei war. So war es auch nicht verwunderlich, dass der Weinbau Familiensache blieb. "Und bleiben wird" wirft Ramona ein, "denn der Weinbau gehört zu meinem Leben", und in die Zukunft blickend würde sie gern den elterlichen Betrieb übernehmen.
Aber es bleibt keine Zeit für Sentimentalität oder Zukunftspläne, denn Wolfgang Junglas hat genaue Anweisungen für Ramona und ihre Familie. Denn Selbstdarstellung, Spontanität und Natürlichkeit sowie Fachwissen sind ein wichtiger Faktor eines jeden Bewerbungsvideos. "Ich werde mein Bestes geben", sagt sie und freut sich darauf, ihre Mitstreiterinnen beim Vorbereitungsseminar am 17. bis 19. September in Neustadt kennen zu lernen.
"Das Finale zu erreichen, das ist mein Ziel, und dafür werde ich arbeiten und büffeln", sagt sie zuversichtlich. Am 24. September treten 13 junge Gebietsweinköniginnen und Weinfachfrauen im Neustadter Saalbau auf die Bühne, um sich den Herausforderungen der Fachbefragung zu stellen. Eine Jury von 60 Fachleuten aus Weinbaupolitik, Weinwirtschaft und Fachpresse hat die schwierige Aufgabe, aus 13 Bewerberinnen die sechs besten zu benennen.
Ramona Sturm blickt in die Runde, hebt ihr gefülltes Weinglas und prostet ihrer Familie zu. Die Winzerfamilie steht hinter der Bewerbung von Ramona und wird sie dabei unterstützen.
Die Wahl wird am 30.September ab 20.15 Uhr im SWR-Fernsehen ausgestrahlt. red

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