Ranzenkopf: Forstamtschef begründet Fällen von Buchen

Morbach/Bernkastel-Kues · Morbach/Bernkastel-Kues (cst) Die Buchenholzernte am Ranzenkopf dient dem Generationenwechsel im Wald, nicht der Vorbereitung von Windparkanlagen, sagt Gerd Womelsdorf, Leiter des Forstamtes Rhaunen. In einer Pressemitteilung erläutert er detailliert den Zweck von Fällarbeiten in der Nähe des sogenannten Weinplatzes an der L 157 zwischen Horath und Piesport.

 Karin Fass-Gronau, Burkhard Kullik und Uwe Anhäuser vom Bündnis Energiewende für Mensch und Natur auf dem gerodeten Waldstück beim Weinplatz. TV-Foto: Christoph Strouvelle

Karin Fass-Gronau, Burkhard Kullik und Uwe Anhäuser vom Bündnis Energiewende für Mensch und Natur auf dem gerodeten Waldstück beim Weinplatz. TV-Foto: Christoph Strouvelle

Foto: Christoph Strouvelle (cst) ("TV-Upload Strouvelle"


Anlass für die Wortmeldung des Forstamtsleiters sind die Bedenken, die die Gegner der Windräder am Ranzenkopf geäußert haben: Sie befürchten, dass mit diesen Arbeiten dem Bau der Anlagen Vorschub geleistet wird (der TV berichtete). Womelsdorf legt allerdings Wert auf die Feststellung, dass die Holzernte normale Forstwirtschaft sei und nichts mit den geplanten Windenergieanlagen zu tun habe. "Sie dient in erster Linie der Förderung der Jungbuchenwälder", sagt er. Die Arbeiten entsprechen nach den gesetzlichen Vorgaben. Die mittelfristige Betriebsplanung sehe in den reifen Buchenbeständen am Ranzenkopf rund 10000 Festmeter Holzernte in zehn Jahren vor. Dabei gehen die Forstarbeiter nicht jedes Jahr in die Bestände hinein, sagt Womelsdorf. Stattdessen würden die Arbeiten innerhalb der Einrichtungsperiode auf zwei oder drei Jahre konzentriert. "So hat die Natur auch wieder Zeit, nach einer Holzernte zur Ruhe zu finden", sagt er.

In diesem Jahr sehe die Planung des Forstamtes eine Ernte von 2000 Festmetern in den Waldorten am Ranzenkopf vor. Auf der gesamten Waldfläche sei eine teilweise schon fünf bis sechs Meter hohe Buchenverjüngung aufgelaufen, sagt er. Die jungen Buchen brauchen Licht, damit sie nicht wieder vergehen. Zu diesem Zweck werden einzelne Stämme von Altbuchen nach und nach herausgezogen. Im Übrigen müssen die alten Buchen geerntet werden, damit sie nicht durch Krankheiten an Wert verlieren. Dass bei der Holzernte der Naturschutz beachtet werde, sei für den Forstmann eine Selbstverständlichkeit, stellt er klar. Zudem würden Waldareale unberührt gelassen, so ein 222 Jahre alter Buchenaltbestand am Ranzenkopf. Im Übrigen weist Womelsdorf darauf hin, dass die Windenergieanlagen am Ranzenkopf alle außerhalb der Buchenbestände geplant seien. Womelsdorf: "Die Einzelstandorte der Windräder liegen sämtlich in den Nadelholzbeständen."

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