Rapperather Gemeindehaus ist barrierefrei: Gläserner Aufzug bringt Rollstuhlfahrer ins Obergeschoss

Morbach-Rapperath · Ältere und behinderte Menschen, die nur schwer oder gar nicht mehr Treppen laufen können, können im Rapperather Bürgerhaus ab sofort mit einem Aufzug in den Veranstaltungssaal im ersten Obergeschoss fahren. Der Ortsvorsteher recherchierte, welches Modell am besten passen könnte.

 Nelly Klein und Ortsvorsteher Egon Schabbach testen den neuen Aufzug. TV-Foto: Christoph Strouvelle

Nelly Klein und Ortsvorsteher Egon Schabbach testen den neuen Aufzug. TV-Foto: Christoph Strouvelle

Foto: Christoph Strouvelle (cst) ("TV-Upload Strouvelle"

Rollstuhlfahrer können ab sofort ohne fremde Hilfe in den Veranstaltungssaal des Rapperather Bürgerhauses gelangen. Denn seit wenigen Tagen sorgt ein Aufzug für den Transport von Behinderten und Personen, die die Treppe nicht bewältigen können.

Zum ersten Mal benötigt wurde er bei einer privaten Feier an Ostern, sagt Ortsvorsteher Egon Schabbach. "Da war eine Rollstuhlfahrerin dabei. Der Aufzug war Voraussetzung, dass das Fest hier stattfinden konnte", sagt er. Der kreisrunde und gläserne Aufzug passt ideal in das Treppenhaus, sagt der Ortsvorsteher.

Er war bei Recherchen selber auf das Modell gestoßen und hatte es sich bei Privatpersonen in Alzey vorher angesehen. Der Lift funktioniert mit einem Vakuumsystem: Eine Turbine saugt durch Rohre von oben die Luft aus der Liftführung, so dass die Kabine nach oben steigt. Das System hatte auch bei der Montage Vorteile: Bei hydraulischen Modellen hätte man den Boden etwas absenken müssen, damit die Kabine ebenerdig aufsetzt, sagt Schabbach. So sind größere Umbauten zur Installation nicht notwendig gewesen.

Das Geländer und die unterste Treppenstufe mussten lediglich ein Stück abgesägt und die Rohre zur Turbine unterhalb des Daches gelegt werden. 33 000 Euro hat der Aufzug gekostet, sagt Schabbach. 25 000 Euro hat die Gemeinde gezahlt, 8000 Euro kommen aus dem Investitionsbudget des Ortsbezirks. Rollstuhlfahrer gibt es in dem 450 Einwohner zählenden Dorf derzeit zwar nicht, aber mehrere ältere Menschen, die auf einen Rollator angewiesen sind, sagt der Ortsvorsteher. "Wir haben vorher mit ihnen gesprochen, sie hätten sich nicht auf einen Treppenlift setzen wollen", sagt er. Zudem wäre dieser auch nicht viel billiger gewesen. Der Aufzug wird im Sommer noch umgerüstet: Dann funktionieren die Lifttüren elektrisch, derzeit müssen sie noch von Hand geöffnet werden. cst

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