Raritäten rund um die Maare zum Fest

Das Manderscheider Maarmuseum feiert am Sonntag das "Fest der Eifel-Maare". Gezeigt werden eine Fotoausstellung zu den Maaren und Raritäten wie die erste geologische Eifel-Karte des Trierer Geologen Johann von Steininger.

 Die schönen Augen der Eifel: Fotos aller Maare der Region werden am kommenden Sonntag beim „Fest der Eifelmaare“ im Manderscheider Maarmuseum gezeigt. TV-Foto: Archiv/Hans-Jürgen Sittig

Die schönen Augen der Eifel: Fotos aller Maare der Region werden am kommenden Sonntag beim „Fest der Eifelmaare“ im Manderscheider Maarmuseum gezeigt. TV-Foto: Archiv/Hans-Jürgen Sittig

Manderscheid. Zum Saisonabschluss wird am kommenden Sonntag im Manderscheider Maarmuseum von 12 bis 18 Uhr das "Fest der Eifel-Maare" gefeiert. Eingeladen sind kleine und große Besucher. Der Eintritt beträgt an diesem Tag nur einen Euro, es gibt Kaffee und Kuchen und eine Überraschung für diejenigen, die alle Fragen des Museumsquiz richtig beantworten.

Erstmals wird das Museumsteam zum Fest drei Raritäten aus seiner Bibliothek vorstellen. Eine davon ist die erste geologische Karte der Eifel überhaupt, ein "absoluter Höhepunkt" für Museumsleiter Martin Koziol. Die Karte hat der Trierer Lehrer und Geologe Johann von Steininger (siehe Extra) 1822 erstellt.

Steininger war es auch, der laut Koziol zusammen mit dem berühmten Naturforscher Alexander von Humboldt erstmalig das Wort Maar für die trichterförmigen Vulkane der Eifel angewendet hat. Der Name Maar leite sich wahrscheinlich vom gleichnamigen Eifeler Mundartbegriff aus der Dauner Gegend ab, heißt es bei Wikipedia. Die Ableitung vom lateinischen "mare" für See oder Meer hält Koziol für wahrscheinlicher, da Römer beispielsweise bei Gillenfeld gesiedelt haben.

Passend zur ersten geologischen Eifel-Karte wird am Sonntag eine vulkanische Bildersequenz gezeigt, die alle zehn heute mit Wasser gefüllten Maare sowie die vielen unbekannten Eifeler Trockenmaare zeigt. Zahlreiche dieser Bilder hat der Fotograf Helmut Gassen, der auch Mitarbeiter des TV ist, erst in diesem Jahr exklusiv für die Ausstellung aus der Luft angefertigt.

Die weiteren literarischen Raritäten sind ein Buch mit Karte von Eilhard Mitscherlich von 1865. Auf der Karte sind die vulkanischen Erscheinungen der Eifel eingezeichnet, darunter bereits einige der heute bekannten Vulkankegel und Maare. Präsentiert wird außerdem eine Abhandlung von Heinrich von Dechen von 1861 über die "Vulkanreihe der Vorder-Eifel".

Zu den weiteren Angeboten des Museumsfests gehört der etwa halbstündige Vortrag "Geheimnisse der Maare und der Vulkane in der Eifel" um 14 und um 16 Uhr.EXTRA: Johann von Steininger Johann von Steininger war ein vielseitig interessierter Mensch, der sich neben der Geologie auch mit anderen Naturwissenschaften sowie mit Geschichte und Philosophie beschäftigt hat. Er wurde 1794 in St. Wendel geboren, studierte zunächst am Priesterseminar in Trier, dann in Paris. Am Trierer Gymnasium unterrichtete er schließlich Mathematik und Naturwissenschaften. Karl Marx gehörte zu seinen Schülern. In den Schulferien unternahm er geologische Studienreisen, die ihren Niederschlag in einer Reihe von Veröffentlichungen fanden. Von Steininger stammt auch die Bezeichnung "grès de Luxembourg" für die bekannte Sandsteinformation in Luxemburg. 1874 starb Steininger in Trier.

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