Rasante Talfahrten und fordernde Anstiege

Ambitionierte Sportradler haben den Hunsrück längst für sich entdeckt. Die in diesem Jahr von der Hunsrück-Touristik GmbH entwickelten "Rad-Aktiv-Routen" kommen bei der Zielgruppe gut an.

Hunsrück. Ausgedehnte Wälder, weite Höhen und reizvolle Bachtäler hinab zu den Flüssen sind laut Iris Müller von der Hunsrück-Touristik GmbH "einfach ideal für sportliche Entdeckungen", egal ob mit dem normalen Zweirad, dem Mountainbike, dem Trekking- oder Crossrad. Doch viele kennen manch reizvolle Passage gar nicht. Diese Zielgruppe hatte die Hunsrück-Touristik im Blick, als sie in Zusammenarbeit mit den örtlichen Tourist-Informationen und mit Hunsrückvelo neun Radstrecken mit Mountainbike-Charakter ausarbeiteten. Die neun Routen haben unterschiedliche Streckenlängen und Schwierigkeitsgrade. Nähern kann man sich unter anderem dem höchsten Berg von Rheinland-Pfalz, dem Erbeskopf, auf "single trails" und steilen Passagen. Eher für Genießer sind die "herrlich ruhigen Waldpassagen" rund um Morbach mit rasanten Talfahrten und fordernden Anstiegen. Wer's ausdauernd liebt, ist auf der Tour rund um Kell am See gut aufgehoben. Großen Wert legte man auf Abwechslung und unterschiedlich hohe Anforderungen. Die Routen sind mit Logo markiert und durch bestehende Radwege miteinander verbunden. Finanziell unterstützt wurde das Projekt über das europäische DART-Programm zur Förderung aktiver Regionen. Im März auf der ITB in Berlin wurde das neue touristische Produkt erstmals präsentiert. Über mangelnde Nachfrage kann die Hunsrück-Touristik GmbH seither nicht klagen. Von einer "sehr guten Resonanz" spricht Iris Müller nicht nur, was die Karten angeht. Auch zu den einzelnen Routen gebe es viel "Feedback". Weniger gut läuft derzeit noch das dazugehörige Angebot "Rasante Köstlichkeiten". Damit können Radler neben der gewünschten "Rad-Aktiv-Route" pauschal zwei Übernachtungen mit Frühstück in einem fahrradfreundlichen Hotel inklusive Drei-Gänge-Menü, Lunch-Paket und Fahrradverleih buchen. Warum das nicht so recht anläuft, weiß man bei der Hunsrück-Touristik noch nicht so genau. "Aber vielleicht stricken sich die Mountainbiker ihre Touren lieber selbst", mutmaßt Müller. Die folgenden fünf Touren befinden sich im Verbreitungsgebiet des Trierischen Volksfreunds. Tour 1 verläuft auf den Höhen des Schwarzwälder Hochwalds. Sie startet in Kell am See passiert auf 58 Kilometern Schillingen, Zerf und Greimerath. Dann geht's nach Kell zurück. Dabei werden 900 Höhenmeter zurückgelegt. Tour 2 verläuft über 43 Kilometer und 950 Höhenmeter von Waldrach Richtung Morscheid, Schillingen, Kell an der Ruwerquelle vorbei zurück durch den Osburger Hochwald nach Waldrach. Tour 3 kurvt als Hermeskeiler Runde in grober Zackenbewegung hoch und runter übers Land. Die Strecke ist 45 Kilometer lang und hat 1050 Höhenmeter. Die mit 1300 Höhenmetern anspruchsvollste Tour 4 startet in Thalfang. Via Deuselbach nähert man sich dem Erbeskopf, der allerdings nicht ganz erklommen wird. Von dort geht's über Malborn, Hilscheid nach Thalfang zurück. Einmal rund um die Einheitsgemeinde Morbach führt die Tour 5 mit 52 Kilometern und 900 Höhenmetern. Landschaftsprägend ist der Oberlauf der Dhron, deren weite Talmulde mit etlichen Nebenbächen die Route zweimal quert. Übersichtskarte und detaillierte Tourenblätter gibt es für 7,90 Euro bei der Hunsrück-Touristik GmbH, Hunsrückhaus, 54411 Deuselbach, Telefon 06504/950460, E-Mail info@hunsruecktouristik.de.