Rat formuliert eigene Position
Deuselbach · Kritisch und offen steht Deuselbach den Nationalparkplänen gegenüber. Mit dieser formellen Formulierung hat sich die Gemeinde die weitere Beteiligung an der geplanten Entwicklung eines solchen Areals gesichert. Wegen der langen Beratung wurde der Haushalt für dieses Jahr zügig beschlossen.
Deuselbach. Die Nationalpark-Debatte im Rahmen der jüngsten Sitzung des Ortsgemeinderates Deuselbach hat den Ablauf des Abends schier gesprengt. Über mehrere Stunden erörterten die Ratsmitglieder die Chancen und Risiken eines solchen Areals, das sich laut Planung über Teile von Hoch- und Idarwald sowie des nördlichen Saarlands erstrecken soll (der TV berichtete mehrfach). Da auch viele Bürger der Diskussion folgten, wurde die Sitzung eigens unterbrochen, damit auch sie ihre Sicht darlegen konnten.
Letztlich kam der Rat zu dem Schluss, dass die Gemeinde den Plänen "kritisch und offen entgegen sieht". Offen mit Blick auf etwaige Entwicklungschancen - kritisch, weil zum jetzigen Zeitpunkt die langfristigen Konsequenzen für den Ort nicht absehbar sind.
Bisher gebe es ja noch keine verbindlichen Aussagen über die künftige Struktur eines solchen Geländes, kommentiert Ortsbürgermeister Klaus Hölzemer. Andererseits sei es für Deuselbach aber wichtig, weiterhin an der Entwicklung beteiligt zu sein und mitwirken zu können. Sollte der Nationalpark realisiert werden, "möchten wir auch gerne mitreden", betonte er.
Die Ortsgemeinde selbst wäre außen vor und am laufenden Verfahren nicht beteiligt. Sie ist aber als Mitglied des Zweckverbands "Wintersport-, Natur- und Umweltbildungsstätte Erbeskopf" miteingebunden. Das Basispapier der Diskussion war das vom Naturpark Saar-Hunsrück beauftragte "Kommunale Eckpunktepapier zur Gründung eines Nationalparks Hochwald-Idarwald". Laut Hölzemer finden sich darin "gute und weniger gute Sachen". Daher habe der Rat dem Papier selbst nicht zustimmen können, stattdessen aber seine Position formuliert. urs