Rat passt Museumsbeschluss an

Morbach · Der Archäologiepark und das Telefonmuseum in Morbach sollen in Zukunft sieben Monate pro Jahr geöffnet sein. Mit diesem Beschluss hat der Gemeinderat seine Entscheidung zur halbjährlichen Schließung verkürzt. Der Grund sind die Ferien. Einen Gegenantrag des linken Ratsmitglieds Rainer Stablo hat der Rat abgelehnt.

 Das Belginum soll wie das Morbacher Telefonmuseum fünf Monate pro Jahr geschlossen bleiben. Foto: Museum

Das Belginum soll wie das Morbacher Telefonmuseum fünf Monate pro Jahr geschlossen bleiben. Foto: Museum

Morbach. Der Morbacher Gemeinderat hat im Dezember beschlossen, die Museen der Einheitsgemeinde für die Hälfte des Jahres zu schließen. Der Grund: Auf diese Weise soll Geld gespart werden, um die Haushaltslöcher zu stopfen oder zumindest nicht noch größer werden zu lassen. Die Entscheidung führte zu Irritationen und Kritik der Betroffenen (der TV berichtete).
Nun hat der Morbacher Gemeinderat den Beschluss geändert - allerdings nicht grundsätzlich. Er hat lediglich die Zeit der Schließung um einen Monat verkürzt. Die Museen der Gemeinde sollen nun vom 1. April bis 31. Oktober geöffnet sein. Die Stellen der Mitarbeiter sollen entsprechend angepasst werden.
Ursprünglich war vorgesehen, dass die Häuser lediglich vom 15. April bis 15. Oktober Besucher empfangen. Der Ältestenrat war jedoch der Überzeugung, dass die Museen während der Oster- und Herbstferien geöffnet sein sollten und hatte deshalb beschlossen, die Öffnungszeiten um einen Monat zu verlängern.
Da der Beschluss des Ältestenrats nicht bindend ist, hat sich der Rat damit beschäftigt. Er hat sich dem Votum der Ältesten bei zwei Gegenstimmen und einer Enthaltung angeschlossen. Laut Büroleiter Theo Gätz soll die neue Regelung ab Oktober dieses Jahres angewendet werden.
Sie gilt nur für den Archäologiepark Vicus Belginum und das Telefonmuseum. In beiden Museen kommt die Gemeinde für die Bezahlung der Mitarbeiter auf. Für das ehrenamtlich geführte Hunsrücker Holzmuseum in Weiperath gilt eine Ausnahmeregelung: Es soll vom 1. November bis 31. März nur an den Wochenenden öffnen und in den Monaten Januar und Februar ganz geschlossen bleiben.
Vor der Abstimmung über die neue Regelung hatte der Rat über einen Antrag von Rainer Stablo, Vertreter der Partei Die Linken im Rat, entschieden. Stablo wollte alles beim Alten lassen, also die Schließung der Museen zurücknehmen und die Beschäftigungsverhältnisse der Mitarbeiter wie gehabt fortführen. Die Mehrheit der Ratsmitglieder sprach sich gegen Stablos Antrag aus. Zwei Ratsmitglieder stimmten dafür, zwei enthielten sich. Groß diskutiert wurde das Thema im Rat nicht mehr.
Im Vicus Belginum hingegen war die Einschränkung der Öffnungszeiten scharf kritisiert worden. Museumsleiterin Rosemarie Cordie sieht damit den "Museumstod auf Raten" programmiert.

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