Rat spricht sich erneut für die Nutzung der Windkraft aus
Deuselbach · Die Ortsgemeinde Deuselbach hat ihre vor Jahren getroffene Entscheidung für Windkraftanlagen auf eigener Gemarkung mit einem einvernehmlichen Beschluss bekräftigt. Allerdings liegt die Gemeinde in der Kernzone des Naturparks Saar-Hunsrücks - eigentlich ein Ausschlusskriterium.
Deuselbach. Derzeit tut sich bundesweit einiges in Sachen Windkraft. Doch aus Deuselbacher Sicht hat sich in der Region bisher noch nicht genug bewegt. Durch den von der Bundesregierung beschlossenen Atomausstieg habe das Thema Windenergie "neuen Aufwind erhalten", sagte Ortsbürgermeister Klaus Hölzemer in der jüngsten Gemeinderatssitzung. Er persönlich sei für Windkraft. Allerdings sollten Gemeinden ohne geeignete Flächen auch an den Einnahmen anderer Kommunen beteiligt werden.
Noch gehört auch Deuselbach zu den chancenlosen Gemeinden. Denn im Flächennutzungsplan, der verbandsgemeindeweit regelt, wo was gebaut werden darf, ist laut Hölzemer nach wie vor nichts zu sehen von Windvorrangflächen. In einem auf den 14. Juni 2011 datierten Planentwurf, den er Mitte Juli erhalten habe, seien keine Flächen für die Errichtung von Windrädern berücksichtigt. Für Ratsmitglied Lothar Manz besagt das allerdings wenig. Denn der Plan von Juni sei jetzt im September längst wieder überholt. Entscheidungen der überregionalen Raumordnungsplanung würden sich derzeit ja förmlich überschlagen. Daher wäre es wünschenswert, zumindest in der nächsten Sitzung über einen aktuelleren Plan sprechen zu können. Der Rat bekräftigte seinen Willen, Windkraftanlagen auf eigener Gemarkung zu errichten, aber schon jetzt. Und zwar mit einem ebenso einstimmigen Ja wie schon vor neun Jahren.
Denn dass Deuselbach Flächen hat, die vom Windaufkommen geeignet wären, ist unstrittig. Bereits im Sommer 2002 hatte der Ortsgemeinderat über Flächen am Galgenkopf in Richtung Immert gesprochen.
Seinem Wunsch, den Flächennutzungsplan entsprechend zu ändern, waren aber nie Taten gefolgt. Denn Deuselbach liegt in der Kernzone des Naturparks Saar-Hunsrück, so dass dem Ort die Errichtung von Anlagen bisher verwehrt blieb. Anders als etwa den Windkraftgemeinden Berglicht oder Talling, die in der Randzone des Naturparks liegen. Damals ebenfalls im Gespräch war der in der Randzone gelegene Haardtwald des Zweckverbands der zwölf Gemeinden, dem auch Deuselbach angehört. Doch da Thalfang als stärkstes Verbandsmitglied damals keine Windräder im Haardtwald wollte, war den anderen der Wind aus den Segeln genommen, erinnerte Manz seine Ratskollegen. Dabei wären Anlagen gerade dort in der Nähe des bereits bestehenden Berglichter Windparks "optimal von der Verträglichkeit her". Selbst an gewissen Erbeskopf-Standorten könnte sich Manz Anlagen vorstellen: "Ich würde kein einziges Mal weniger dort hoch spazieren." urs