Rat streckt Hand aus

HEIDENBURG. Eine umfangreiche Tagesordnung hatte der Heidenburger Gemeinderat abzuarbeiten: insgesamt 16 Tagesordnungspunkte. Im Mittelpunkt stand wieder einmal der Rechtsstreit zwischen der Ortsgemeinde und der Windkraft Heidenburg GbR.

Eigentlich hatte Ortsbürgermeister Dietmar Jäger vor allem über den neuen Sachstand berichten wollen. Denn am 6. Mai ist ein Termin beim Amtsgericht in Bernkastel-Kues. Dreh- und Angelpunkt ist vor allem noch die zwischen den Parteien umstrittene Entschädigung für die Nutzung von Wirtschaftswegen von und zum Windrad, das das Unternehmen in Heidenburg betreibt. Es handelt sich um eine Summe von etwa 2860 Euro pro Jahr über die gesamte Laufzeit hinweg. Ratsmitglied Elfriede Meter beantragte für die SPD, jeweils 50 Prozent der strittigen Summe für den Sportverein und die Außenrenovierung der Heidenburger Kirche zu verwenden. Das stieß zunächst nicht bei allen Ratsmitgliedern auf Gegenliebe. Denn man könne nicht einen Verein bevorzugen und die anderen in die Röhre schauen lassen. Berthold Jäger lobte die Offerte als "Brückenschlag" zwischen Gemeinde und dem Unternehmen. Bruder und Ortsbürgermeister Dietmar Jäger machte deutlich: "Wir prozessieren nicht mit Köln oder Hamburg. Das sind Heidenburger. Wir sollten sie bei der Ehre packen." Immerhin spielten sie auch bei den Alten Herren Fußball. Man einigte sich bei einer Gegenstimme und zwei Enthaltungen dahingehend, dass - falls die Gegenseite das Angebot annimmt - die Summe zur Hälfte für die anstehende Generalsanierung des Heidenburger Sportplatz verwendet werden soll. Eine Lösung, die den Sportverein nicht bevorzugen soll. Denn die Sanierung ist Pflichtaufgabe der Ortsgemeinde, wie der Ortsbürgermeister versicherte. Klarheit gibt es endlich in der Telefonzellen-Frage. Die Deutsche Telekom AG will die Zelle aus wirtschaftlichen Gründen abbauen. In Heidenburg stieß dies auf Unverständnis. Gemeinsam mit kommunalen Spitzenverbänden und der Regulierungsbehörde erarbeitete das Unternehmen ein neues Strukturkonzept für "öffentliche Telekommunikationsstellen", wie es im Amtsdeutsch heißt. In diesem Zusammenhang sollen die Einrichtungen mit Umsätzen unter 125 Euro im Monat gegen so genannte "Basistelefone" ausgetauscht werden. Statt mit Münzgeld ist das Bezahlen dann nur noch mit Kreditkarte möglich. Der kostenlose Notruf ist inbegriffen. Das Unternehmen bat, einen geeigneten Standort auszusuchen. Der Rat beschloss, den Platz beizubehalten.

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