Ratssitzung mit Nachspiel

Heftig zur Sache ging es in der jüngsten Sitzung des Gemeinderats Hupperath. Ratsmitglied Hermann-Josef Hauth will einige Bemerkungen des Ortsbürgermeisters bei der Kreisverwaltung und der ADD prüfen lassen.

Hupperath. (mai) Die jüngste Gemeinderatssitzung war geprägt von Wortgefechten, die insbesondere Hermann-Josef Hauth, Vorsitzender der SPD-Fraktion, und der Ortsbürgermeister Lothar Schönhofen miteinander ausgefochten haben.Hauth will einige Bemerkungen des Bürgermeisters, für die er bereits in der Ratssitzung eine Entschuldigung verlangt und nicht bekommen hatte, nicht auf sich beruhen lassen. Er wandte sich an die Kreisverwaltung und die Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD) Trier, um diese Bemerkungen kommunalrechtlich prüfen zu lassen.Eine der Äußerungen des Ortsbürgermeisters lautete: "Du willst ja nur groß in der Zeitung stehen wie beispielsweise mit der Ehrung vom Beirat in Mainz, die du schon nach einem halben Jahr bekommen hast." Schönhofen bezog sich dabei auf die Auszeichnung mit dem zweiten Platz, den der Kreisbeirat für behinderte Menschen beim Landes-Preis für Behindertenbeauftragte und -beiräte belegt hatte. Hauth ist Beirats-Vorsitzender und sagt: "Das hat mich sehr verletzt. Ich mache meine ehrenamtliche Arbeit nicht, um einen Preis zu bekommen. Ich will helfen."Die zweite Äußerung Schönhofens, für die Hauth eine Entschuldigung verlangt hatte: "In einer Kreistagssitzung wurden von Herrn Hauth DVU-Äußerungen gemacht." Hauth kritisiert, dass der Eindruck entstehen könnte, er habe rechtsextremes Gedankengut verbreitet. Dabei habe er lediglich zu Aussagen eines anderen Kreistagsmitglieds gemeint, dass er dessen Worte auch schon mal auf DVU-Plakaten gelesen habe."Herr Hauth, Sie sind ein Blender"

Hauth kritisiert weiterhin, dass der Ortsbürgermeister in der Einwohnerfragestunde seine Pflichten vernachlässigt habe. Ein Bürger hatte sich mit Beschimpfungen an seine Adresse ("Herr Hauth, Sie sind ein Blender!") zu Wort gemeldet und keine Frage gestellt. Der SPDler meint, hier hätte der Bürgermeister eingreifen müssen. Hauths Eindruck: "In der Sitzung ging es darum, mich zu diffamieren."Ortsbürgermeister Lothar Schönhofen sieht Hauths Kritik gelassen entgegen. "Er soll das ruhig überprüfen lassen. Was ich sage, hat seinen Hintergrund. Ich stehe dazu. Warum soll ich mich für etwas entschuldigen, was wahr ist?" Generell sei es ihm auch lieber, mit Hauth vernünftig reden zu können, doch das gehe höchstens kurzzeitig gut.

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