XXL-Pfarreien Erste Reaktionen auf Bistumsreform aus dem Wittlicher Land

Wittlich/Monzelfeld · Pfarrer aus Wittlich und Monzelfeld kommentieren den Plan des Bistums, die bestehenden Pfarreien in Großpfarreien umzuwandeln. Wichtig sei es, dass dort, wo Christen sind, auch Gottesdienste gefeiert werden können.

 Symbolfoto Kirche in Wehlen

Symbolfoto Kirche in Wehlen

Foto: m_kreis <m_kreis@volksfreund.de>+SEP+m_kreis <m_kreis@volksfreund.de>/MGV Wehlen

Vor einigen Monaten noch waren viele Gläubige speziell im Hunsrück in Sorge: Die Pläne des Bistums Trier, die Struktur der Pfarreien zu verändern, wurden heftig diskutiert. Manche Menschen befürchteten, dass durch die Zusammenlegung der Pfarreien die Anfahrten zu den Gottesdiensten länger werden (der TV berichtete am 14. Juli).

Auf einer Karte, in der das gesamte Bistum Trier dargestellt ist, wurden die derzeitigen Einzelpfarreien zu sogenannten „Pfarreien der Zukunft“ zusammengefasst. Im Landkreis Bernkastel-Wittlich wird ist eine Pfarrei der Zukunft „Wittlich“ angedacht, die von Meerfeld im Norden bis Hetzerath im Süden und von Landscheid im Westen bis Bengel im Osten reicht. Die zweite Pfarrei der Zukunft wäre Bernkastel-Kues. Sie würde sich im Norden von Reil bis Morscheid im Süden ausdehnen, im Westen von Neumagen-Dhron bis Longkamp im Osten.

Die Orte Thalfang, Berglicht, Heidenburg, Büdlich, Schönberg und Malborn würden über die Kreisgrenze hinweg an die Pfarrei Hermeskeil angeschlossen.

Pfarrer Markus Weilhammer aus Monzelfeld nimmt dazu Stellung: „Das ist das, was gut passt und es könnte eine gute Einheit werden. Die Pfarrei der Zukunft ist im Grunde genommen das alte Dekanat Bernkastel mit Traben-Trarbach. Im Unterschied zum ersten Entwurf hat sich geändert, dass Horath zu Bernkastel-Kues hinzukommt.“ Bis auf Thalfang sei in diesem Konzept die anstehende Kommunalreform mit berücksichtigt. Es sei gut, dass es einen Rücklauf aus den Pfarreien gegeben habe. „Das soll ja eine Struktur für eine längere Zeit sein, da muss man mutig sein und was neues probieren.“ Die Befürchtungen, dass etwa ein Thalfanger nun nach Hermeskeil zur Christmette fahren muss, entkräftigt Weilhammer: „Die Zahl der Seelsorger vor Ort bleibt gleich, aber die Pfarrer werden in Zukunft wohl weniger Verwaltungsarbeit haben.“ Sein Kollege Bruno Comes von der Pfarreiengemeinschaft Wittlich erinnert daran, dass es vorerst ein Konzept ist. Comes: „Das wird ja noch einmal auf der Konferenz der diözesanen Räte am Freitag diskutiert.“ Er weist darauf hin, dass die auf der Karte dargestellten XXL-Pfarreien eine Unterstruktur haben. Vorstellbar sei eine Art Leitungsteam mit einem Priester und weiteren hauptamtlichen Mitarbeitern. Für einen so großen Pfarreienbereich wie Wittlich würde es natürlich weitere Priester vor Ort geben. Comes: „Ich werde nicht um 9 Uhr eine Messe in Manderscheid feiern und um 11 Uhr eine in Hetzerath. Es wird eine Unterstruktur geben.“

Die 887 Pfarreien im Bistum Trier sollen langfristig in 35 sogenannte XXL-Pfarreien umgewandelt werden. Das ist das Ergebnis der Trierer Diözesansynode, die 2013 das Thema anging. Das Ergebnis war ein Abschlussdokument „Herausgerufen – Schritte in die Zukunft wagen“. Bis zum Herbst konnten Gläubige und Pfarrer in einer sogenannten Resonanzphase Rückmeldungen an das Bistum geben, als E-Mail oder in schriftlicher Form. Inzwischen sind diese Rückmeldungen in das Konzept eingearbeitet. Das Bistum Trier hat gestern diesen überarbeiteten zweiten Entwurf zur künftigen Raumgliederung der Diözese vorgestellt. Dieser Entwurf dient als Vorlage zur abschließenden Beratung durch die diözesanen Räte am 24. November.

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