Geschichte Rebellierende Jugendliche und Puppen in Not

Bernkastel-Wittlich · Vor 20 Jahren im TV: Berichtet wurde über einen Fall von Vandalismus, der Schlagzeilen machte, auch über die Region hinaus.

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Foto: TV/Lambrecht, Jana

Ein spektakulärer Fall von Vandalimus im Hunsrück machte vor 20 Jahren Schlagzeilen. Was es sonst noch im TV zu lesen gab: Puppen, Kunst und Öl im Bach.

Zerstörerische Spritztour: Es sah aus, als ob eine Bombe eingeschlagen sei. Der Rasenplatz des FC Gielert erinnerte eher an einen gepflügten Acker als an ein Spielfeld. Das Vereinsheim sah aus, als ob ein Abbruch-Unternehmen ganze Arbeit geleistet hätte. Und das alles ging auf das Konto von zwei Jugendlichen, die in einer Nacht im März 2000 zwei Baufahrzeuge gestohlen hatten und mit einem Kettenbagger auf dem Sportplatz ihre Runden drehten, nachdem sie bereits ausgiebige Fahrtests auf dem Baustellen-Gelände gemacht hatten. Weder Bäume noch ein Hochsitz können das Fahrzeug stoppen, mit dem sie dann zum Sportplatz fuhren. Dort drehten sie ihre Runden und bearbeiteten das Sportlerheim so, dass es abrissreif ist. Resultat: 200 000 D-Mark Schaden und ein Sportverein vor dem Ruin. Noch in der gleichen Nacht wurden sie geschnappt, nachdem sie noch versucht hatten einen Bus aufzubrechen.

Gemeinde kauft Kunst: Die Gemeinde Brauneberg und die Verbandsgemeinde Bernkastel-Kues haben im Jahr 2000 den künstlerischen Nachlass des Malers Hans Schlösser gekauft. Dieser verbrachte einen Großteil seines Lebens in Brauneberg. Mit dem Erwerb des künstlerischen Erbes wollten die Gemeinde Brauneberg und die Verbandsgemeinde Bernkastel-Kues das Andenken Schlössers bewahren und seine Kunst einer breiten Öffentlichkeit zugänglich machen.

Bereits zehn Jahre zuvor hatten Ortsgemeinde und Verbandsgemeinde etwa die Hälfte des rund 2700 Arbeiten umfassenden Gesamtwerkes gekauft.Schlössers Stil ist zwischen Realismus und Impressionismus einzuordnen. Er war nie ein Ateliermaler, stets arbeitete er in der freien Natur, die für den Künstler die große Meisterin war.

Öl im Thalfanger Bach: Diesel-Kraftstoff hat in Thalfang Erdreich und Gewässer verschmutzt. Nach einem Öl-Unfall im Thalfanger Gewerbegebiet musste gestern auf einer Fläche von rund 60 Quadratmetern das Erdreich ausgebaggert werden.

Auch der Thalfanger Bach und der See wurden durch den Diesel-Kraftstoff verschmutzt. Auf dem Bach wurde ein Ölfilm entdeckt. Die Ermittlungen ergaben, dass vermutlich aus einem Lagertank einer Firma im Gewerbegebiet Diesel-Kraftstoff ausgelaufen und in den Boden eingedrungen war. Durch das Sickerwasser gelangte das Dieselöl in den Bach und von dort in den See.

Puppen in Not: Die Zukunft des Spielzeugmuseums in Bernkastel-Kues war Anfang 2000 ungewiss. Ob die Sammlung weiter bestehen bleibt, war Gegenstand von Verhandlungen zwischen Betreibern, der Stadt und Geldgebern. Es ging um die Zukunft des Puppen- und Spielzeugmuseums des Ehepaares Heideliese und Klaus Immel in der Altstadt von Bernkastel-Kues.

Am Ostersamstag 1995 hatten Klaus und Heidemarie Immel aus Wiesbaden ihr Museum in dem mehrstöckigen Gebäude von Michael Willkomm in der Römerstraße eröffnet. Die eigens vom Ehepaar Immel für das Puppen- und Spielzeugmuseum gestalteten Räume boten auf rund 300 Quadratmetern den passenden Rahmen für die wertvolle Sammlung, die Klaus Immel im Laufe von 20 Jahren zusammengetragen hat. Jährlich kamen rund 15 000 Besucher.

Doch die Existenz des Museums war bedroht. Die Miet- und weitere Kosten für das Haus waren einfach zu hoch und mussten über die Eintrittspreise finanziert werden. Es wurde schließlich eine Lösung gefunden: Heute sind die Puppen im Kloster Machern zu besichtigen.

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