REBSCHUTZDIENST

Lage: Rebenentwicklung im langjährigem Mittel; Peronosporagefährdung von Trauben abnehmend, an den Blättern, insbesondere an Neuzuwachs aber anhaltend; Oidiumdruck weiter hoch; Flug des Traubenwicklers zurzeit auf niedrigem Niveau. Traubenwickler: Der Flug beider Arten hatte sich nach dem Flughöhepunkt am 19. Juli zunächst deutlich abgeschwächt.

Am 26. Juli konnte jedoch ein weiterer Flughöhepunkt festgestellt werden. Bei einer Eidauer von mindestens zehn Tagen (kühle Nächte) ist mit dem Schlupf nicht vor dem 6. August zu rechnen. In anbetracht des insgesamt jedoch relativ schwachen Fluges empfehlen wir den Einsatz eines Insektizides nur in den "echten Wurmlöchern" sowie bei Rotweinsorten. Zum weiteren Verlauf des Mottenfluges verweisen wir auf das Internet bzw. bitten um telefonische Rücksprache. Peronospora: Die Niederschläge von Freitag und Samstag letzter Woche haben bei ungünstigen Spritzintervallen insbesondere am Neuzuwachs (Geiztriebe) zu Infektionen geführt. In Anlagen mit Befall empfehlen wir weiterhin Mittel mit Tiefenwirkung, ansonsten reichen Kontaktmittel bei engen Spritzintervallen aus. Die Peronospora-Abschlussspritzung kann bei den frühen Sorten für die 33. Woche und bei den späten Sorten für die 34. Woche geplant werden. Oidium: Einzelbeeren bis ganz befallene Trauben sind vielfach festzustellen. Die derzeit großen Tag-Nacht-Schwankungen begünstigen weiterhin den Pilz. Da die Trauben bis zum Weichwerden anfällig sind, ist für einen lückenlosen Schutz zu sorgen. Nur in befallsfreien Anlagen können die Azole verwendet werden. Bei Befall ist eine "Traubenwäsche" mit Prosper durchzuführen. Auf Wirkstoffwechsel achten. Botrytis: Nach dem Einsatz zum Traubenschluss besteht zurzeit keine Notwendigkeit des Mitteleinsatzes. Zur Abhärtung des Gewebes könnte jetzt ein Kupferpräparat in einer schwächeren Dosierung zugesetzt werden. Der nächste Einsatz eines Spezialbotrytizides sollte zum Reifebeginn erfolgen. Spinnmilben: Bei Überschreitung der Schadschwelle (ein bis zwei Milben pro Blatt bei der Abschlussspritzung) wird eine Behandlung mit Apollo, Kiron oder Masai empfohlen. Grüne Rebzikade: Bisher nur schwaches Auftreten. Bei mehr als zwei bis drei Larven pro Blatt kann Steward (in Kombination mit der Sauerwurmbekämpfung) oder Kiron eingesetzt werden. Applikationstechnik: Wasseraufwandmenge: 1600 Liter pro hektar einfache Konzentration, das heißt zur Berechnung der Mittelmenge ist der Basisaufwand mit dem Faktor vier zu multiplizieren. Info: 06531/9537-0, 9537-12 (Herr Pütz), hans-bernd.puetz@dlr.rlp.de; 0651/9776-316 (Herr Silvanus), werner.silvanus@dlr.rlp.de; 0651/9776-313 (Herr Dr.Zipse), wilfried.zipse@dlr.rlp.de Tessenowstr.6, Trier; 0172/ 6133516, 02651/4003-0; 4003-28 (Herr Treis), franz-josef.treis@dlr.rlp.de. Ansagedienst: 06531/9537-27.

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