REBSCHUTZDIENST

Lage: Weiterhin starker Infektionsdruck durch Oidium. Deutliche Zunahme von Ölflecken in Hubschrauber behandelten Flächen beziehungsweise bei zu weiten Spritzintervallen. Traubenschluss steht bei Burgundersorten kurz bevor. Spritzintervalle auf zehn Tage verkürzen. Entwicklungsvorsprung zwei bis drei Wochen. Peronospora: Seit Tagen werden vermehrt Infektionen gemeldet, die auf örtliche Gewitter am 17. Juni und auf starke Taubildung zurückzuführen sind. Da bei der derzeitigen Wetterlage fast täglich mit gewittrigen Niederschlägen zu rechnen ist und die Taubildung bei den starken Tag-/Nachtschwankungen nachts für nasse Bestände sorgt, sind bei ungeschütztem Zuwachs Tauinfektionen jede Nacht möglich. Die Spritzintervalle sind daher weiterhin zu verkürzen. In Anlagen mit Befall sollte nach Niederschlägen innerhalb von ein bis zwei Tagen ein tiefenwirksames Fungizid eingesetzt werden, wenn die letzte Behandlung acht bis zehn Tage zurückliegt. Oidium: Der Infektionsdruck ist weiterhin sehr hoch. Auch hier gelten kurze Spritzabstände, da der Spritzbelag durch das starke Dickenwachstum der Beeren wenige Tage nach einer Spritzung schon nicht mehr optimal ist. Zudem sind die Beeren jetzt sehr empfindlich. Zur Anwendung sollten unbedingt nur die "neuen" organischen Mittel kommen. Auf Wirkstoffwechsel ist zu achten.Botrytis: In den frühen Rieslinglagen sowie bei Burgundersorten ist das Stadium "kurz vor Traubenschluss" erreicht. Bei kompakten Trauben sowie bei Rotweinsorten (außer Dornfelder) sollte daher Spezialbotrytizid eingesetzt werden (Scala, Switch, Teldor). Traubenwickler: Der Flug der zweite Generation hat begonnen. Die Fallen sind alle zwei bis drei Tage zu kontrollieren. Bekämpfungsmaßnahmen sind noch nicht notwendig.Applikation: Zur Berechnung der Mittelmenge/ha sind jetzt 1400 Liter Wasser (einfache Konzentration) zugrunde zu legen (Basisaufwand x 3,5). Die errechnete Mittelmenge/ha ist in 600 max. 800 Liter/ha auszubringen, um Abtropfverluste zu vermeiden.Die aktuellen Rebschutzmitteilungen der Fachstelle für Weinbau können jederzeit unter Telefon 06531/953727 abgehört werden. Bei Rückfragen verweisen wir auf die 06531/95370 beziehungsweise 953712 (Herr Pütz) zu den üblichen Geschäftszeiten. Weitere Auskünfte erteilen auch die örtlichen Rebschutzwarte.

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