Rechtzeitig erkennen, was dem Partner fehlt

Dieter Gerecke, Mitglied im Seniorenbeirat der Verbandsgemeinde Traben-Trarbach hatte den Einfall, der sofort begeistert aufgenommen wurde: Ein Erste-Hilfe-Kurs speziell für Senioren soll älteren Mitbürgern zeigen, was im Notfall zu tun ist.

Traben-Trarbach. Schlaganfall, Herzinfarkt, Zuckerschock - es kann jeden treffen. "Viele ältere Menschen wissen nicht, was sie tun sollen", sagt Dieter Gerecke. "Es geht um die gegenseitige Hilfe und darum, zu erkennen, was dem Partner fehlt. Die ersten Minuten sind sehr wichtig." Zum Testlauf, "um zu sehen, ob wir auf dem richtigen Weg sind", hatten sich sechs Ehepaare im Haus der DRK-Rettungswache in Traben-Trarbach eingefunden. Notarzt Uwe Plorin bezeichnete den Seniorenkurs als "tolle Idee" und freute sich über das Interesse. Gerade auf dem Land sei rasche Hilfe nötig, beispielsweise, wenn jemand einen Infarkt erleide. Irreparable Schäden können auftreten. "Nach vier Minuten geht das los." Unwissenheit mache Angst, aber es gebe relativ einfache Maßnahmen, um die Zeit zu überbrücken, bis der Arzt da ist. "Sie helfen uns damit enorm", sagte Plorin, und DRK-Rettungssassistent Erwin Haussmann, bewährter Ausbilder bei Erste-Hilfe-Kursen, schritt zur Tat. Das zweistündige Programm war kompakt und umfasste die vier wichtigsten Maßnahmen, um einem jeden Verletzten zu helfen, bis der Rettungsdienst eintrifft.Zunächst gilt es, den Notruf unter der Rufnummer 112 zu alarmieren. "Damit fängt alles an", sagte Haussmann und gab weiterte wertvolle Tipps zum Thema, dass zum Beispiel die Hausnummer gut erkennbar ist, die Türen schon geöffnet sind und somit keine wertvolle Zeit verloren geht. Als zweiten Schritt demonstrierte er die korrekte Blutstillung, der die richtige Lagerung des Erkrankten folgte, und mit der Herz-Lungen-Wiederbelebung schloss der Abend ab. Die interessierten Paare hatten zahlreiche Fragen an den Ausbilder. "Da haben sich viele Löcher aufgetan", sagte Haussmann. "Aber ich hoffe, dass ich auch viele Löcher stopfen konnte."Der Seniorenbeirat plant, weitere Kurse über die Volkshochschule anzubieten. Auch die anderen Orte in der Verbandsgemeinde sollen davon profitieren. In kleinen Gruppen von bis zu neun Paaren sollen die Senioren geschult werden. Dazu gilt es, die bei vielen Älteren vorhandene Hemmschwelle abzubauen, im Notfall ohne zu zögern die rettende Rufnummer 112 zu wählen.

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