Reformen im Rathaus

THALFANG. In Anlehnung an das Modellprojekt "Gemeinde 21" des Gemeinde- und Städtebundes Rheinland-Pfalz wurde die Thalfanger Verbandsgemeinde-Verwaltung zu Jahresbeginn neu strukturiert. Doch welche Auswirkungen haben diese Reformen auf die Bürger?

 Außen unverändert, innen aber neu strukturiert: Im Thalfanger Rathaus hat sich seit Jahresbeginn einiges geändert. Viele Mitarbeiter haben neue Aufgaben übernommen oder das Sachgebiet gewechselt.Foto: TV -Archiv/Klaus Kimmling

Außen unverändert, innen aber neu strukturiert: Im Thalfanger Rathaus hat sich seit Jahresbeginn einiges geändert. Viele Mitarbeiter haben neue Aufgaben übernommen oder das Sachgebiet gewechselt.Foto: TV -Archiv/Klaus Kimmling

"Die Verwaltungsleistungen sollen noch bürgerfreundlicher und effizienter werden" - so umschreibt Michael Suska, Fachbereichsleiter des Ressorts "Organisation und Finanzen" ein wesentliches Ziel, das mit der eingeleiteten Verwaltungs-Strukturreform verfolgt wird.Bereits im März 2002 hatte ein Grundsatz-Beschluss des VG-Rates den Weg für die Reform der Behörde geebnet. Man lehne sich zwar an der ‚Gemeinde 21‘ an.Das Modellprojekt sei aber keine verbindliche Vorgabe. Jede Verwaltung habe ihr individuelles Gepräge und müsse eigene Wege beim Umbau einer neuen Verwaltungsstruktur gehen - und das habe man in Thalfang getan, sagt Suska.Nach dem Vorbild der "Gemeinde 21" wurde zu Beginn des Jahres unter anderem die vorher eigenständigen Abteilungen "Zentralverwaltung" und "Finanzen" zusammengelegt und in den Fachbereich 1 (Organisation und Finanzen) integriert. Hinzu kommt der Fachbereich "Natürliche Lebensgrundlagen und Bauen" und das Ressort "Bürgerdienste", das aus der Ordnungs- und Sozialabteilung hervorgegangen ist. Der vierte Fachbereich beseht aus den "Kommunalen Betrieben", in den die vorher als Eigenbetrieb fungierenden Verbandsgemeindewerke integriert wurden.Außerdem wird eine sachbezogenere Zuordnung einzelner Aufgabengebiete im Rathaus angestrebt. Suska nennt das Thema "Dorferneuerung" als Beispiel: "Früher war dieses Gebiet der Finanzabteilung zugeordnet. Weil aber bauliche Aspekte ein größeres Gewicht haben, ist jetzt der Fachbereich Bauen zuständig".Zu den für die Bürger sichtbaren Auswirkungen der Neustrukturierung zählt unter anderem die Tatsache, dass ihnen künftig die Abgabenbescheide für die Gemeindesteuern und die Wasser- und Abwasser-Gebühren getrennt ins Haus flattern. Das mag zwar für einige augenscheinlich höheren Verwaltungsaufwand bedeuten", sagt Suska, "ist aber für den Bürger transparenter und grenzt zudem Verwaltungsleistungen verursachensgerechter ab".Hälfte des Personals mit neuen Aufgaben

Die größten Veränderungen hat die Verwaltungsreform ohnehin dem Rathaus-Personal gebracht. "Von den 30 Mitarbeitern haben etwa die Hälfte neue Aufgaben übernommen und manche sogar das Sachgebiet gewechselt", sagt Ulrike Malburg, die den Neuorganisations-Prozess mitverantwortlich begleitet hat. Dass es dabei auch Anlaufschwierigkeiten gegeben habe beziehungsweise gibt, sei normal, sagt Malburg. So hatte sich ein Elternpaar aus Hilscheid beispielsweise beklagt, dass die VG ihre Kindergartenbeiträge drei Monate lang nicht eingezogen hatte und nicht klar gewesen sei, welcher Beamte für dieses Sachgebiet zuständig sei. "Dieses Problem ist mittlerweile aber behoben", heißt es bei der Verwaltung.Das bestätigt auch Michael Suska, der darauf hinweist, dass die jetzt umgesetzte Neustrukturierung "kein Non-Plus-Ultra für die Ewigkeit ist". Die Verwaltung sieht das Jahr 2003 als Erprobungsphase für die veränderte Aufgabenzuordnung an und will erst danach Bilanz ziehen, ob der Status Quo beibehalten wird oder weitere Veränderungen sinnvoll sind.Dabei könnte eine Veränderung für viele Menschen in der VG von Interesse sein. Denkbar sind unter anderem "bedarfsgerechtere Öffnungszeiten" des Rathauses. Bislang hatte die Verwaltung nämlich außer freitags an allen Werktagen bis 16.30 Uhr und donnerstags sogar bis 18 Uhr geöffnet.

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